Modellstadt Augsburg: Wie hält man Jugendliche vom Salafismus fern?
Augsburg ist jetzt Modellstadt für ein breit angelegtes Präventionsprogramm gegen Salafismus. Die gefährdeten Jungen und Mädchen werden immer jünger.
Dieses Jahr sorgte die Geschichte der 17-jährigen Fatma B. für Aufsehen. Das Mädchen aus dem Bismarckviertel war nach Syrien gereist und hatte dort einen IS-Kämpfer geheiratet. Wenig später wurde bekannt, dass junge Männer aus dem Großraum Augsburg als Kämpfer nach Syrien gegangen waren und die Polizei Islamisten im Fokus hat, die als gewaltbereit gelten – wenn auch nur einige wenige. Nun wurde Augsburg als bayernweite Modellstadt ausgewählt für ein Programm gegen gewaltbereiten Salafismus bei Jugendlichen. Große Hoffnung setzen die Verantwortlichen vor Ort auf den Verein Ufuq (Arabisch: Horizont). Er wurde 2007 in Berlin gegründet und hat jetzt im Auftrag des Freistaats eine Fachstelle für Prävention von religiös begründeter Radikalisierung in der Augsburger Ballonfabrik eröffnet. Von hier aus will er ein bayernweites Netzwerk aufbauen.
Islam- und Sozialwissenschaftler Götz Nordbruch, Mitbegründer des Vereins, sagt: „Es geht nicht darum, zu diskutieren, ob der Islam Teil von Deutschland ist, sondern darum, mit der gesellschaftlichen Realität umzugehen.“ Ufuq schult Sozialarbeiter von Jugendzentren und Schulen sowie Lehrer. Auch an Seminare für junge Leute zwischen 20 und 30, die leichter an gefährdete Teenager herankommen, ist gedacht. Es gilt früh anzusetzen, denn diejenigen, die auf die Propaganda hereinfallen, werden immer jünger: Bereits 14-Jährige sind darunter. Salafisten, so Nordbruch, seien „eine Art radikaler Sozialarbeiter“. Ihre Propaganda greife gezielt Konflikte auf, die Jugendliche in Deutschland beschäftigen. Denn es werden bei Weitem nicht nur muslimische Jugendliche radikalisiert; zehn bis 20 Prozent seien Konvertiten, sagen die Erziehungswissenschaftlerin Bettina Wuttig und der Islamwissenschaftler Matthias von Sarnowski, die die Fachstelle in Augsburg aufbauen.
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