Augsburg: Wie viel Asyl verträgt Augsburg?

VonUte Krogull

Am Samstag ist Weltflüchtlingstag – für die Stadt ein Riesenthema. Die nächste Unterkunft eröffnet in Sichtweite des Rathauses. Doch es gibt größere Herausforderungen.

In wenigen Monaten müssen die Stadträte nur ein paar Meter gehen, wenn sie hautnah etwas über Flüchtlinge erfahren wollen. Dann eröffnet in der Sterngasse beim Rathaus eine Unterkunft für 65 Menschen. Sozialreferent Stefan Kiefer sieht das positiv: „Ein Zeichen, dass sich auch hier niemand wegduckt vor dem Thema Asyl.“ Der Hauseigentümer will die früheren Büros in Wohnungen umbauen, dann mietet die Regierung von Schwaben es für zehn Jahre an – zur ortsüblichen Miete, wie ihr Sprecher Karl-Heinz Meyer versichert. Horrende Mieten, über die es Gerüchte gibt, bezahle man nicht. „Wir versuchen uns an den ortsüblichen Vergleichsmieten zu orientieren. Klar ist, dass wir einen hohen Bedarf haben, der schnell gedeckt werden soll.“

Jede Woche kommen 25 Flüchtlinge dazu

1500 Asylbewerber leben in Augsburger Unterkünften, jede Woche kommen 25 hinzu, zum Jahresende werden es über 2000 sein. Längst leben sie nicht nur in großen Heimen wie der umstrittenen Hindenburgkaserne, sondern auch in kleinen Wohneinheiten für zehn oder 20 Menschen. Und 2016 soll die große Erstaufnahme für Neuankömmlinge an der Berliner Allee eröffnen. Wer durch die Straßen geht, sieht, dass sich das Stadtbild verändert hat. Augsburg wird noch bunter. Und lauter, wie Anwohner der Unterkünfte oft beklagen. Teilweise sorgen abends Sicherheitsdienste für Ruhe.

Augsburg Ute Krogull Augsburg