Auftritt von "Kaufhaus-Brandstifter" Thorwald Proll sorgt für Wirbel
Thorwald Proll legte 1968 mit zwei späteren RAF-Terroristen Feuer in Frankfurter Kaufhäusern. Sein Auftritt in Augsburg löst eine Kontroverse aus.
Eine Diskussion am kommenden Montag in der Kresslesmühle im Rahmen des Friedensfest-Programms sorgt schon im Vorfeld für Wirbel – und wird möglicherweise Konsequenzen für die Programmgestaltung der kommenden Jahre haben. Thema der Diskussion (Start 20 Uhr) ist die Studentenrevolte von 1967 und deren Auswirkungen auf die Entwicklung Deutschlands. Mitdiskutieren wird Thorwald Proll, der vor 49 Jahren zusammen mit den späteren RAF-Begründern Andreas Baader und Gudrun Ensslin in Frankfurt nachts Brände in zwei Kaufhäusern legte.
Das sorgt bei Teilen der CSU seit Tagen für Aufregung. Stadtrat Rainer Schaal fragte den für die „Mühle“ zuständigen Referenten Reiner Erben (Grüne), wie sich Prolls Auftritt mit der Konzeption des städtischen Kulturhauses vertrage, gerade vor dem Hintergrund der G20-Proteste. „Wollen Sie und die Stadtverwaltung diese Art gesellschaftspolitischer Veränderung unterstützen?“, fragt Schaal.
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Die Diskussion ist geschlossen.
Ach, da zeigt sich Augsburg, und insbesondere dessen CSU-Obebürgermeiser, endlich wieder einmal von seiner provinziellen und kleinkarierten Seite. Der Auftritt eines 72-Jährigen (!), der rechtzeitig aus dem RAF-Wahn ausstieg und seitdem ein Leben als Buchhändler und Dichter führte, wird zum Skandal hochstilisiert und kurzschlussartig mit den gewaltsamen Ausschreitungen während Hamburger G20-Gipfels in Zusammenhang gebracht. Da wäre es doch sehr viel angebrachter, erst einmal zu hören, was er zu sagen hat, zumal er auch noch von einer prominenten Runde eingerahmt wird, darunter der für den Leipziger Buchpreis nominierte Volker Weiß sowie der bundesweit bekannte Augsburger (!) Autor Franz Dobler. Kompliment und Dank an das Friedenbüro für diese und viele andere interessante Veranstaltungen in diesem Jahr, die die Welt in die Kleinstadt Augsburg bringen.