Wo Menschen nur stören
Wie arbeiten Künstler, Könner, Kreative? Wir schauen in Werkstätten, Proberäume und Ateliers – und zeigen, was dort gerade entsteht. Zum Auftakt: der Fotograf Walter Käsmair und seine Bilder von Brecht-Orten in Augsburg
Letztes Abendlicht überm Kopfsteinpflaster, der Lechkanal rauscht vorbei, es ist nach 18 Uhr, aber auch im Schatten noch mild. Walter Käsmair sitzt bei einem Bier vorm Brecht–Haus in der Augsburger Altstadt und erzählt, wie er diesen Ort fotografiert hat. Nicht leicht, natürlich nicht. Das Motiv gibt ja so viel nicht her. Ein unscheinbares Haus, davor eine knallrote Metallfigur – Brechts Silhouette. Manchmal stehen Autos davor, manchmal Mülltonnen.
Käsmair hat’s bei Tag versucht, hat das Brecht-Haus umkreist – dann aber aufgegeben. Irgendwann kam er drauf: Vom Haus gegenüber hat er fotografiert, es war schon Nacht – und die Laterne spiegelte sich genau im Glas des Schaukastens. „Dann habe ich die Figur noch etwas aufgehellt – und das ist es jetzt“, sagt der Fotograf und zeigt auf den Schirm seines Laptops. Zu sehen ist ein Schwarz-Weiß-Foto, und Brecht steht in einer Aura der Stille. Die Nacht ist rein: keine Leute, keine Autos, keine Störfaktoren.
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