Zweijähriger stirbt bei Unfall - Ein Unglück und seine Folgen
Nach dem Unfall, bei dem ein Bub starb, wird in Pfersee über die Schulwegsicherheit diskutiert. Was Eltern und die Leiterin der Schule vorschlagen. Und was Fachleute sagen.
Der Ort der Tragödie ist zu einer Gedenkstätte geworden. Eineinhalb Wochen nach dem Unfall in Pfersee, bei dem ein zweijähriger Bub gestorben ist, erinnern zahlreiche Kerzen an das schreckliche Ereignis in der Ludwig-Thoma-Straße. Einige der niedergelegten Blumen sind verblüht, frische Sträuße hinzugekommen. Die Stofftiere, darunter auffallend viele Teddybären, sind von der herbstlichen Witterung zerzaust, die Schrift mancher Beileidsbekundung hat unter der Feuchtigkeit gelitten. Immer wieder bleiben Passanten an dem Ort stehen, an dem eine Familie ihr kleines Kind verloren hat. „Das ist so schlimm“, sagt eine ältere Frau mit Tränen in den Augen. „Auch für den Autofahrer.“
Der 27-jährige Mann hatte an der Stelle angehalten, um eine Kindergruppe mit Tagesmüttern die Straße überqueren zu lassen. Den Ermittlungen zufolge fuhr er los, als der Zweijährige noch auf der Fahrbahn unterwegs war, und erfasste ihn.
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Die Diskussion ist geschlossen.
Man kann den tragischen Tod des Zweijähringen natürlich als Anlass nehmen, auf die Situation um die Hans-Adlhoch-Schule herum aufmerksam zu machen und Forderungen zu stellen.
Diesen selbst hätte allerdings keine einzige Maßnahme zur Sicherung des Schulweges oder schwächerer Verkehrsteilnehmer verhindert.
Der Autofahrer hat ja im Sinne des §1 StVO zunächst vollkommen korrekt und rücksichtsvoll gehandelt, hat angehalten, die Kindergruppe die Straße überqueren lassen. Und dann unterlief ihm ein verhängnisvoller Fehler mit schrecklichen Folgen: Die Unachtsamkeit, zu früh wieder angefahren zu sein, ohne sicher zu stellen, dass alle Kinder auf dem Gehweg angekommen sind.
So etwas lässt sich nicht durch Vorschriften, Geschwindigkeitbegrenzungen wie -überwachungen in den Griff bekommen. Gegen das menschliche Versagen ist man machtlos. Das zu akzeptieren fällt allgemein schwer.
»„Sie sind im Bereich von Schulwegen gar nicht zulässig, weil sie eine Scheinsicherheit vorgaukeln“, sagt Josef Utzmeir aus dem Polizeipräsidium.«
Das kann er ja sicherlich auch anhand der VwV belegen... Recht hat er zwar bei der Begründung, aber dass das generell verboten wäre, ist mir dann doch neu. Dort steht lediglich » Vor Schulen, Werksausgängen und dergleichen sollten Fußgänger nicht unmittelbar auf den Fußgängerüberweg stoßen, sondern durch Absperrungen geführt werden.«, was man zweifellos einrichten könnte. Soll er mal selbst nachlesen.
»Seine Kollegen Jochen Brand und Ulrich Kraus, Verkehrssachbearbeiter bei der Inspektion 6 in Pfersee, verweisen auf die vor einigen Jahren erfolgten baulichen Veränderungen vor der Adlhoch-Schule wie die verengte Fahrbahn und die Geländer. Es sei Angelegenheit der Schule, den Kindern diesen Überweg näherzubringen.«
Geht schon eher in die richtige Richtung. T-30-Schildchen und Bodenmalereien jucken nämlich niemanden.
»Und bei diesen sei nicht immer ein Auto im Spiel gewesen.«
Wie oft denn dann so? Zwei von drei wäre auch »nicht immer«.
In einer 30 Zone geht es nicht nur um den Schulweg. Noch begleite ich meine Tochter selbst. Aber eine 30-Zone auszuweisen, ohne dafür zu sorgen, dass die Geschwindigkeitsbegrenzung auch weitgehend eingehalten wird - zumal in Wohngebieten - halte ich für fahrlässig!
Bis zu 3000 Autos fahren angeblich täglich durch die Hochfeldstraße. Regelmäßig halten wir einzelne Fahrzeuge an und weisen sie auf die 30-Zone hin. Ohne die Hilfe der Stadt und engmaschigem Blitzen haben wir jedoch keine Chance.
Sagen wir mal so: Der Aufwand, in jeder T-30-Zone zu blitzen ist einfach ein bisschen hoch. Ich weiß, da geht mehr, sehe ich auch so. Aber wenn man das mit der Verkehrssicherheit ernst meinte, müsste man umbauen und Durchfahrtmöglichkeiten schließen. Denn nur von ab und zu mal Blitzen wird sich am grundlegenden Problem nichts ändern. Die Büchse der Pandora in Form von tonnenschweren Maschinen im öffentlichen Raum ist eben offen und schließen will sie keiner so recht. Macht man sich ja unbeliebt, wenn man »freie Fahrt für freie Bürger« mal GG-konform einschränken würde. Da bleibt nur, die Straßen so zu gestalten, dass die Leute freiwillig und von selbst den Fuß vom Gas nehmen. Und ja, das hat nicht nur was mit Schulweg und Kindern zu tun. Ich will auch nicht von einem rasenden Deppen tot gefahren werden.
Warum stellen sich denn keine Eltern als Schulweghelfer zur Verfügung, wenn das Problem schon lange bekannt ist? Manchmal muss man einfach mal selbst etwas tun und kann nicht immer alles auf Andere abschieben. Es sind doch bestimmt nicht alle Eltern morgens und mittags in der Arbeit.
Naja, weil es schon immer einfacher war, zu meckern und von anderen zu fordern, statt selbst aufzustehen und was dazu beizutragen, dass es besser wird. Ist nicht nur in diesem Bereich zu erkennen.
Mein tief empfundenes Mitgefühl!
Die Stadt Augsburg muss sich fragen lassen, warum die Aussagen der anliegenden Einwohner offensichtlich nicht ernst genommen werden. Seit Jahren reden, schreiben, bitten wir, sammeln viele Unterschriften - und dennoch werden die Raser nicht geblitzt. Da fahren Autofahrer regelmäßig (viel) zu schnell, gefährden unsere Kinder und müssen dennoch keine Strafe fürchten. Es gebe kaum Geschwindigkeitsüberschreitungen, sagt die Stadt. Doch, gibt es! Täglich!
Siehe Hochfeldstraße, Bismarckstraße, Von-der Tann-Straße. Auch hier sind viele Schulkinder unterwegs. Es sei zu teuer, sagt die Stadt. Unvorstellbar! Bitte rafft euch endlich auf! Für unsere Kinder!
Mein tief empfundenes Mitgefühl!
Die Stadt Augsburg muss sich fragen lassen, warum die Aussagen der anliegenden Einwohner offensichtlich nicht ernst genommen werden. Seit Jahren reden, schreiben, bitten wir, sammeln viele Unterschriften - und dennoch werden die Raser nicht geblitzt. Da fahren Autofahrer regelmäßig (viel) zu schnell, gefährden unsere Kinder und müssen dennoch keine Strafe fürchten. Es gebe kaum Geschwindigkeitsüberschreitungen, sagt die Stadt. Doch, gibt es! Täglich!
Siehe Hochfeldstraße, Bismarckstraße, Von-der Tann-Straße. Auch hier sind viele Schulkinder unterwegs. Es sei zu teuer, sagt die Stadt. Unvorstellbar! Bitte rafft euch endlich auf! Für unsere Kinder!
Leider kommen Unfälle, bei denen Fußgänger/Radfahrer zu Tode kommen in der heutigen Zeit noch viel zu häufig vor.
Neben besseren Assitenzsystemen in Autos wie Notbremsassistenten vor Hindernissen würde eine Absenkung der Geschwindigkeit in der Stadt einiges an Sicherheit bringen - da Bremswege kürzer werden und der Aufprall damit verhindert oder weniger stark. Auch wären gerade vor Schulen Schwellen in der Fahrbahn hilfreich, denn da muss wirklich jeder Autofahrer abbremsen.
Warum sind Zebrastreifen eigentlich nicht an Schulwegen zulässig und warum gaukeln sie eine Sicherheit vor? In quasi allen anderen europäischen Ländern gibt es Zebrastreifen in allen innerstädtischen Straßenarten und es funktioniert überall, dass die Leute sicher über die Straße kommen - ohne erst minutenlang an Ampeln warten zu müssen wie bei uns oder ganz ohne Querungshilfe...
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