Zwischen den Stilen
„Wieder so was in der Art wie Balkan“ sei die nächste Nummer – die Band hatte es offenbar selber nicht leicht, ihre Musik einzuordnen. Die Kunst des Augsburger Jazz-Quartetts „Bataillon Modern“, das am Freitagabend im Rokokosaal auf Einladung des Tonkünstlerverbandes erstmals in der Besetzung mit Kontrabass (Maximilian Hirning) auftrat, war tatsächlich „Irgendwo zwischen Avantgarde, Free Jazz und europäischer Tradition“. Trotzdem bildeten die 15 teils kurzen Nummern eine Einheit. Weltmusik wäre der richtige Begriff für die reizvollen Begegnungen der Genres, wäre er nicht bereits besetzt. „Bataillon Modern“ spielen weltmusikalischen Jazz – aber anders.
Über dem marschierenden Snare-Rhythmus von Drummer Harry Alt spann Saxofonist und Klarinettist Jan Kiesewetter eingangs ein melancholisches Tune, das hervorragend in die Weiten der schottischen Highlands gepasst hätte. Nach dem Einstieg mit einer Klangschalen-Corona, nach Glasharfen-Art erzeugt und auf gleicher Tonhöhe von der Melodika fortgesetzt, baute sich die Saxofon-Klimax auf, von waberndem Gitarrensound Andi Rosskopfs befeuert. „Schreck“ hieß nicht grundlos ein anderes Arrangement mit Explosion und versöhnlichem Piano-Echo, „Fast Food“ eine zeitgeraffte Bebop-Szene. Aus dem swingenden Latin wuchs ein vitaler Salsa, hinter der „Prinzessin auf der Erbse“ steckte ein kreativ kombiniertes Panoptikum an Tänzen aus Orient und Balkan. Ein geräuschiges Free-Intermezzo, ein straffer Tango – die Bandbreite, die Mischung der weitgehend arrangierten, aber mit Improvisationsnischen gespickten Kompositionen, die Präzision im Zusammenspiel, besonders in den Unisono-Strecken und das inzwischen neunjährige Eingespieltsein begeisterten die leider nicht vielen Hörer, die umso mehr klatschten.
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