Im neuen Sensemble-Stück siegt Intellekt über das Zwerchfell
Im Sensemble-Sommertheater heißt es am Jakoberwallturm „Herz über Kopf 2.0“. Die Premiere findet in ungewohnter Kälte und gegen den großen Konkurrenten Fußball statt.
„Herz über Kopf 2.0“ heißt die aktuelle Sommertheater-Produktion des Sensemble-Theaters. Es waren nicht nur Gefühle, die bei der Premiere am Jakoberwallturm kopf standen. Da war das Wetter: Sommertheater in Daunenjacken und mit Decken. Obwohl die Vorstellung ausverkauft war, gab es dann auch einige leere Sitze: Fußballfans, die fürchteten, Schweden könnte Deutschland aus dem Turnier kicken. Ebenfalls durcheinandergewürfelt ist der Theaterraum: Die Sitze stehen da, wo sonst die Bühne war, und auf den Rängen wird gespielt. Multigeometrische Sitzbank- und Buchregal-Elemente von Architektur-Studenten der Hochschule Augsburg verbinden beide Räume und stellen eine öffentliche Bücherecke dar, ausgestattet mit Lektüre aller Art.
Drei Frauen schmökern und rufen Heldinnen der Weltliteratur als Referenz ihrer jeweiligen emotionalen Perspektive auf: Madame Bovary, Sibyl Vane, Mirandolina und zeitgenössische Protagonistinnen aus Werken von Gérald Sibleyras und Nino Haratischwili. In Anlehnung an die erste Sommertheater-Produktion vor 20 Jahren, die damals „Herz oder Kopf“ hieß, hat Regisseurin Gianna Formicone mit „Herz über Kopf 2.0“ eine Collage weiblicher Ansichten über die Liebe erarbeitet. Neben literarischen Szenen sind es Aphorismen oder Bonmots, mit denen die drei argumentieren: Karoline von Günderrode versus Rilke versus Queen Victoria.
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