Terror an Heilig Abend
zeigt Kehlmann-Stück
„Heilig Abend“ ist der Titel eines Zwei-Personen-Stücks von Daniel Kehlmann, doch so lauschig dies klingen mag, der Weihnachtsfriede ist in diesem Stück erheblich gestört: Ein Polizist verhört an Heilig Abend eine terrorverdächtige Philosophieprofessorin, um herauszufinden, ob sie eine Bombe gelegt hat. Punkt Mitternacht soll der Anschlag stattfinden. „Ein Stück für zwei Personen und eine Uhr“ nennt Kehlmann sein Werk, denn sowohl für den Ermittler als auch die Professorin ist es ein Wettlauf gegen die Zeit. Wenn es denn tatsächlich eine Bombe gibt, denn das bleibt in der Textvorlage offen, ist also Interpretation des jeweiligen Regisseurs.
Wie Sebastian Seidel, der das Stück jetzt für das Sensemble Theaters inszeniert hat, den offenen Schluss deutet, will er noch nicht verraten. Doch für ihn ist Kehlmanns Werk nicht nur ein äußerst spannungsgeladener Dialog, sondern auch ein Text mit brandaktueller Thematik. „Das Stück behandelt das Dilemma zwischen Freiheit und Sicherheit.“ Die Angst vor Terror und die durch Überwachung ausufernde Staatsmacht stünden einer liberalen Gesellschaft entgegen, das mache „Heilig Abend“ sehr deutlich. Zudem offenbare es, wie Menschen, die Kritik am System übten, pauschal als Terroristen – im Stück ist von „Dschihad-Idioten“ die Rede – abgestempelt würden.
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