Umgeben von Landschaft
Natur beherrscht die Malerei. Und diese ist wieder die größte unter vielen Sparten bei Rehm
Die Landschaft, die in der Malerei über Jahrhunderte mit Bildhintergrund und Bildausschnitt vorliebnehmen musste, hat sich schließlich zu einem eigenen, die Malkunst beherrschenden Genre aufgeschwungen. So nimmt nicht wunder, dass etwa 80 von über 200 Gemäldeofferten, wieder die größte Sparte des Kunstauktionshauses Georg Rehm, unterschiedlichste Landschaftsmotive zeigen. Als Beispiele genannt seien ein Gebirgsbach mit Mühle vor einem Felsmassiv des Wiener Romantikers Carl Hasch (1834–1897) zum Taxpreis von 3000 ¤ und eine auf 3500 ¤ geschätzte südliche Ideallandschaft mit fernem Gebirgszug von Emile Jean Horace Vernet (1789–1863). Selbst zwei klassizistische Ansichtstassen kommen ohne Landschaft nicht aus (je 130 ¤). Da Rehm vor allem auch eine regionale Anlaufstelle ist, finden sich im Gemäldesektor fünf Bildzeugnisse von Künstlern wie Guillery, Dehoust und Kürmaier aus dem Umkreis der Dachauer Schule, die sich in den 1920er/1930er Jahren im schwäbischen Harburg zusammengefunden und vor Ort gemalt haben, vorzugsweise die Wörnitz-Brücke (Taxen von 250 bis 400 ¤).
Eindeutiger Blickfang im Auktionsraum ist eine im grünen Damast leuchtende Sitzgarnitur (Sofa und zwei Sessel), die zur ehemaligen Ausstattung des Prinz-Carl-Palais in München gehörte und eine um 1825 geschaffene Münchner Meisterleistung des Empire darstellt (4000 ¤). Das Barock wartet nicht nur gewichtig mit einem zweitürigen Schrank (1600 ¤) und einem Tabernakelsekretär (1800 ¤) auf, sondern im Kleinen auch mit einer seltenen Dreischubladen-Modellkommode (850 ¤). Barockes Silber von renommierter Augsburger Herkunft ist durch einen zehn Zentimeter hohen Becher vertreten, dessen Meistermarke wohl auf Paul Solanier (1635–1724) verweist (600 ¤). Bei Porzellan steht diesmal das jüngere Nymphenburg obenan („Mohrin“-Skulptur 800 ¤, Prunkvase 650 ¤), beim Schmuck unter anderem ein mit 117 Brillanten besetztes Collier (5000 ¤). Ein englisches Mahagoni-Kassenhäuschen des 19. Jahrhunderts (600 ¤), ein etwa gleichzeitiger Salonlüster (2400 ¤), ein um 1800 entstandener Brotschrank aus Weichholz (300 ¤), eine „Krokodil“-Lokomotive von Märklin (600 ¤), ein auf 500 ¤ taxierter Singvogel-Automat von Karl Greisbaum (1872–1941), ein fliehendes Pferd aus Marmor (frühes 20. Jahrhundert, 400 ¤) und über 20 Taschenuhren (40 bis 600 ¤) belegen die Vielfalt dieser Aktion mit über 1100 Losen.
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