Die unterschätzte Droge
Bevor er seine erste Zigarette rauchte, hatte Mario D. schon einen Joint in der Hand. Elf oder zwölf Jahre alt war er damals, sagt er. So genau weiß er es nicht mehr. Von da an griff er regelmäßig zur Haschisch-Zigarette. Er führte ein Leben im Drogennebel. Heute ist Mario D. 27 Jahre alt, seit acht Monaten sitzt er hinter Gittern. Er ist einer der beiden Schläger vom Theodor-Heuss-Platz, die einen 17-Jährigen grundlos zusammengeschlagen haben.
Die angeblich "weiche" Droge Haschisch hat vieles kaputt gemacht in seinem Leben, das weiß er. Träge machte sie ihn und antriebslos. Es ein Phänomen, das der Augsburger Jugendrichter Hartmut Wätzel inzwischen tagtäglich in Prozessen erlebt. "Die Dauerkiffer erkenne ich sofort", sagt er. Sie bewegen sich langsamer, sie wirken extrem "cool" oder gelangweilt. Das ist natürlich fatal in einem Alter, in dem es um sehr viel geht." Wer bei ihm auf der Anklagebank landet, hat oft einfach den Anschluss verloren.
Das Kiffen der Jugendlichen hat sich zu einem echten Problem entwickelt, auch in Augsburg. "Früher waren es vor allem die coolen Skater", sagt die Pädagogin Melanie Meckl, "aber heute kifft fast jeder mal." Eine Entwicklung, die Fachleuten Sorgen macht. Meckl leitet bei der Drogenhilfe Schwaben das Projekt "Fred". Es richtet sich an Jugendliche, die von der Polizei zum ersten Mal mit Drogen erwischt werden. Die Jugendlichen entgehen einer Strafe, wenn sie sich bei Melanie Meckl melden. 650 haben das bisher getan - die meisten waren Kiffer.
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