Hells Angels sollen nicht als Türsteher arbeiten

VonJörg Heinzle

Es ist nur ein Musikvideo. Doch die Szenen, gefilmt auf dem Gelände des alten Augsburger Gaswerks, wirken bedrohlich. Gut zwei Dutzend junge Männer sind da zu sehen, muskelbepackt, mit Sonnenbrillen und vermummten Gesichtern. Die T-Shirts weisen die Männer als Unterstützer der Hells Angels aus. Das Video zeigt: Der berüchtigte Rockerklub hat längst Einfluss in der Stadt.

Auch die Polizei kennt den Film, der frei abrufbar im Internet steht. "Er deckt sich mit unseren Erkenntnissen, dass es in Augsburg inzwischen eine größere Zahl von Unterstützern der Hells Angels gibt", sagt Marco Böck vom Polizeipräsidium. Kenner des Milieus schätzen die Zahl der Unterstützer auf bis zu 70. "Supporters 81" nennen sie sich. "81" steht für die Reihenfolge der Buchstaben im Alphabet. Es ergibt HA, also Hells Angels. Viele sind offenbar in der Kampfsportsszene aktiv. Einige arbeiten auch als Türsteher für Klubs und Diskotheken.

Genau dort wollen Polizei und Stadt jetzt noch genauer hinschauen. "Für den Beruf des Türstehers bedarf es einer gewissen Zuverlässigkeit", sagt Marco Böck. Und die ist nach Ansicht der Polizei nicht mehr gegeben, wenn der Aufpasser an der Türe mit den Hells Angels sympathisiert. Im Visier haben Polizei und Stadt derzeit ganz besonders eine Augsburger Securityfirma, die unter anderem im Copeclub in der Annastraße und in einem Klub in der Maxstraße für Ordnung sorgt.

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