Kein Prozess wegen Amok-Scherz
Es war eine "große Dummheit", die sich zwei Schülerinnen des Maria-Ward-Gymnasiums im März, kurz nach dem blutigen Amoklauf von Winnenden, erlaubt hatten. So sah es Schulleiter Peter Kosak und so stufen die Mädchen (beide 16) ihr Verhalten auch selbst ein. Die Gymnasiastinnen hatten auf einen Zettel und einen Tisch Sätze gekritzelt, die wie die Androhung eines Amoklaufs klangen. Die Augsburger Staatsanwaltschaft wollte die Mädchen deshalb vor Gericht stellen. Doch so weit wird es wohl nicht kommen.
Die für den Fall zuständige Amtsrichterin Ortrun Jelinek hat die Klage abgewiesen. Begründung: Es besteht kein ausreichender Tatverdacht. Man könne nicht beweisen, dass die Mädchen wirklich mit Amok drohen wollten. Die Schülerinnen hatten von Anfang an beteuert, dass sie sich nur einen schlechten Scherz erlaubt hätten. Aus Langeweile hatte eine auf einen Zettel geschrieben: "Ihr seid alle dumm! Morgen lauf' ich Amok und erschieß Euch alle." Die andere notierte dann auf der Schulbank: "Morgen am 13.03.2009 wird unsere Schule trauern." Die Mädchen beteuerten, dass niemand die Notizen sehen sollte. Sie hätten nach der Stunde vergessen, den Zettel zu vernichten und den Satz von der Bank zu wischen.
Rechtsanwalt Michael Weiss vertritt eine der Schülerinnen. Er ist froh über die Entscheidung des Gerichts. "Hier wurde mit Augenmaß und Fingerspitzengefühl entschieden", sagt Weiss. Die Schülerinnen seien durch den Wirbel an der Schule und durch die Ermittlungen der Polizei schon genug gestraft worden. "Sie haben verstanden, dass ihr Verhalten falsch war." Die Staatsanwaltschaft prüft indes noch, ob sie gegen die Abweisung der Klage eine Beschwerde einlegen soll.
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