Rasend vor Eifersucht
Er hat einfach zugedrückt. So lange und so fest, bis sich Tamara G. nicht mehr bewegte. "Ich wollte nur, dass sie mit den Schreien aufhört", sagt Herbert W. (58) vor Gericht. Er sitzt auf der Anklagebank, weil er seine Freundin im August vergangenen Jahres erwürgt hat. Er bestreitet nichts, er räumt alles ein. Sein Geständnis zeichnet ein Bild rasender Eifersucht, die sich wohl immer mehr aufstaute - und am 5. August, einem Mittwoch, mit aller Wucht aus ihm herausbrach.
Noch ist offen, wohin die Tat den Angeklagten bringen wird - vielleicht in eine Gefängniszelle, womöglich aber auch in die Psychiatrie. Ein psychiatrischer Gutachter beobachtet den Prozess. Er soll am Donnerstag auch etwas zu der Frage sagen, ob von Herbert W. eine Gefahr für die Allgemeinheit ausgeht. Die Umstände der Tat sind jedenfalls merkwürdig. Nachdem er seine Lebensgefährtin auf dem Bett erwürgt hatte, blieb der 58-Jährige noch längere Zeit in der Wohnung. Er zog der Toten das Hauskleid aus, das sie trug. "Es gefiel mir nicht", sagt er. Dann kleidete er sie mit einem grauen Rock und einem roten T-Shirt neu ein. Er wusch ihr Gesicht, das verletzt war, und faltete ihre Hände. Ein Kripo-Beamter sagt, die Tote sei auf dem Bett "in einer Art Aufbahrung" gelegen.
Auf dem Leichnam der Frau fanden die Ermittler ein Schriftstück mit dem Titel "Aus dem Tagebuch eines Dummkopfes - 17 Monate mit Tamara". Verfasst hat es der Angeklagte. Wie er sagt, schrieb er den Text in den Wochen vor der Tat. Nachts. Er konnte nicht mehr schlafen, weil sich das Paar trennen wollte. Herbert W. hatte schon eine neue Bleibe gemietet, er wollte aus der gemeinsamen Wohnung in einem Mehrfamilienhaus im Stadtteil Hochfeld ausziehen. Der Brief sollte ein Akt der Rache sein. "Ich wollte sie bloßstellen", sagt er. Er wollte den Text ihrem Sohn schicken und ihrem Arbeitgeber.
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