Schüler erstellt eine "Todesliste"
Der Amoklauf des Schülers Tim K. in Winnenden hat auch in Augsburg seine Spuren hinterlassen. Nach der Bluttat mit 16 Toten war die Verunsicherung an den Schulen in der Stadt groß. Trittbrettfahrer drohten mit Amok, die Polizei musste vielen Hinweisen nachgehen. Diese Nachbeben von Winnenden beschäftigen noch immer die Justiz. In Augsburg stand gestern ein 15-Jähriger vor dem Amtsgericht, der eine "Todesliste" erstellt hatte.
Der Schüler eines Augsburger Gymnasiums hatte während des Unterrichts eine Liste verfasst, auf der die Namen von Lehrern standen. Einer Mitschülerin in der Reihe vor ihm erzählte der 15-Jährige, das sei seine persönliche "Amokliste". Außerdem gab er sich der Mitschülerin gegenüber als Fan eines Rappers aus, der einen "Amok-Song" verfasst hat. Die Folge: Das Mädchen bekam es mit der Angst zu tun und erzählte ihrer Mutter von dem Vorfall an der Schule. Die Mutter wandte sich an die Schulleitung - und so kam der Fall ins Rollen.
Der gestrige Prozess gegen den 15-Jährigen fand zu seinem Schutz hinter verschlossenen Türen statt. In der Verhandlung sei deutlich geworden, dass der Schüler wohl nie vorgehabt habe, die Drohung auch in die Tat umzusetzen, sagte Jugendrichter Hartmut Wätzel. "Es war eine Mischung aus Ernst und schlechtem Scherz." Als Motiv komme eigentlich nur die schwierige familiäre und persönliche Situation des Jugendlichen infrage, sagt Wätzel. Durch die Tat hat sich diese Situation für den 15-Jährigen noch verschlimmert: Er wurde von der Schule verwiesen und hat bis heute keine neue Schule oder einen Ausbildungsplatz gefunden.
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