Europacup: Aus vier Metern in die Tiefe stürzen

VonPeter Deininger

Mit seinem Start von der Rampe ist Boater-Cross eine spektakuläre Variante des Kanusports. Im Wildwassersprint zählt allein die Geschwindigkeit. Warum daraus im schmalen Boot eine Wackelpartie wird

Merlin Holzapfel ist bereits seit Tagen am Eiskanal voll im Einsatz. „Am Donnerstag haben wir fünf Stunden lang an der Brücke die Startrampe für den Boater-Cross-Europacup aufgebaut“, erzählt der Nachfolger von Karl Heinz Englet als Marketingbeauftragter der Kanu Schwaben. Aus vier Metern Höhe werden sich die Kajakfahrer am Sonntag in den Finalrennen ab 14 Uhr ins Wasser stürzen. „Wenn da vier Bootfahrer auf das Startsignal warten, ist der Nervenkitzel groß“, weiß Titelverteidiger Alexander Grimm. „Beim Boater-Cross kann alles passieren. Selbst nach einer Führung ist es möglich, am Ende doch nur letzter zu sein“, zeigt der Slalom-Olympiasieger von 2008 den Reiz der neuen Disziplin auf, die nach Meinung von Schwaben-Abteilungsleiter Horst Woppowa sogar als künftige olympische Disziplin infrage kommt.

Für die Spiele in Rio (5. bis 21. August) haben sich die Augsburger Slalomfahrer Hannes Aigner (AKV), Melanie Pfeifer und Sideris Tasiadis (Schwaben) qualifiziert, deshalb werden sie beim Boater-Cross nur Zuschauer sein. „Ein Start ist wegen des Verletzungsrisikos nicht drin“, erklärt Kajakfahrer Aigner, der mit seinen Kollegen bereits am Montag zur Europameisterschaft in der Slowakei aufbricht.

Augsburg