Callsen-Bracker zur VfB-Partie: "Ein schwieriges und hitziges Spiel"
Jan-Ingwer Callsen-Bracker sieht sein Team beim Schlusslicht VfB Stuttgart nicht in der Favoritenrolle. Der Verteidiger erklärt auch genau, warum das so ist.
Jan-Ingwer Callsen-Bracker feierte am Freitag, 21. November, ein Debüt. Er ist der erste Spieler des Fußball-Bundesligisten FC Augsburg, der bei einer turnusmäßigen Pressekonferenz des Klubs mit auf dem Podium saß. Bisher war das nur Trainer Markus Weinzierl vorbehalten. Gestern durfte auch der Abwehrspieler neben seinem Coach Fragen der Journalisten beantworten (siehe auch überregionaler Sport).
Spiel gegen Tabellenletzten wird eine Herausforderung
Am 9. Februar dieses Jahres hatte Callsen-Bracker, der vor sieben Wochen Vater wurde, einen starken Auftritt beim VfB Stuttgart. Der 4:1-Sieg in Stuttgart war vielleicht sogar das beste Spiel der Augsburger in der Saison 2013/14. Der Innenverteidiger hatte es damals mit Vedad Ibisevic zu tun. Der musste dann nach einer Tätlichkeit gegen ihn nach 53. Minuten den Rasen mit der Roten Karte verlassen. Ibisevic ist am Sonntag wegen einer Verletzung nicht dabei. Callsen-Bracker grinst: „Schade, es hat Spaß gemacht, gegen ihn zu spielen.“ Allerdings ist für den 30-jährigen klar, dass ihm und seiner Mannschaft Schwerstarbeit bevorsteht: „Ob wir gute oder schlechte Erinnerungen an Stuttgart haben, das zählt nicht mehr. Jedes Spiel ist neu und der VfB steht mit dem Rücken zur Wand. Das wird ein schwieriges und ein hitziges Spiel.“
FCA-Spieler sind spielerisch und taktisch fit
Doch die vergangenen Wochen haben ihm und seine Kollegen Mut gemacht: „Wir haben uns spielerisch und taktisch alle gesteigert. Diesen Weg werden wir so weitergehen.“ Dabei liegt ihm die bisher schwache Auswärtsbilanz (ein Sieg, fünf Niederlagen) natürlich auch etwas im Magen: „Fast alle Spiele hätten auch anders ausgehen können.“ Callsen-Bracker spricht dabei vor allem von den drei 0:1-Niederlagen bei Schalke in Leverkusen oder in Wolfsburg.“ Auch dafür wurde etwas in der Länderspielpause getan: „Wir hatten schon Belastung und haben ja jetzt nicht die Füße hochgelegt. Dafür hat der Trainer schon gesorgt“, sagt der gebürtige Schleswiger und schaut dabei seinen Coach an.
Der FCA bleibt auch gegen Stuttgart der Underdog
Aber im Prinzip kann es doch am Sonntag nicht so schwer sein. Platz 18 gegen Rang sieben – es spricht doch alles für den FCA. Callsen-Bracker sieht das etwas anders: „Der FCA wird immer der Underdog bleiben. Wir haben nicht die Mittel, wie andere Vereine. Bei uns müssen die Automatismen stimmen und wenn nicht alles hundertprozentig klappt, dann holen wir auch nichts. Wir fahren jedenfalls nicht als Favorit nach Stuttgart.“
Weinzierl gibt Nachhilfe in Geografie
Am Ende wollte ein Journalist noch wissen, ob die Partie in Stuttgart für ihn ein Derby sei. Nachdem Callsen-Bracker länger überlegen musste, griff Trainer Markus Weinzierl lachend ein: „Das ist ein Schleswiger. Der weiß doch nicht, was ein Derby ist.“ Der Coach klärte schließlich persönlich auf: „Stuttgart liegt ja nicht in Bayern. Für uns ist das kein Derby.“
Jedenfalls haben die Augsburger Fans eine kürzere Anfahrtstrecke, als zu den meisten anderen Auswärtsspielen. Deshalb bekommt die Mannschaft auch mehr Unterstützung. Laut Pressesprecher Dominik Schmitz werden den FCA am Sonntag über 2000 Fans begleiten.
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