FCA: Mit Taxi für 500 Euro nach Bremen
Weil ihre Bahnfahrt endet, treten Fans eine kostspielige Fahrt an. Petra Fischer erzählt
Am Mittwochvormittag steht Petra Fischer hinter der Absperrung, die nahe der Augsburger Arena den Trainingsplatz von den Zuschauern trennt. Fischer ist glühender Anhänger des FC Augsburg. In sieben Jahren hat die Frau mit den auffällig roten Haaren lediglich vier Heimspiele ihres Lieblingsvereins verpasst, regelmäßig besucht sie öffentliche Trainingseinheiten. Auch bei Auswärtsspielen ist sie oft dabei. In Bremen, erzählt Fischer, sei sie inzwischen schon fünfmal gewesen.
Diesmal allerdings ist nichts wie zuvor. „Es war auf jeden Fall ein Erlebnis. Das werden wir uns noch lang erzählen“, sagt Fischer. Sturm „Herwart“ legt den Bahnverkehr im Norden Deutschlands für knapp zwei Tage lahm. Zu spüren bekommen dies jene FCA-Fans, die das Bundesligaspiel besuchen wollen. Unter ihnen: Petra Fischer. Zunächst läuft am Sonntag alles nach Plan, in Kassel endet Fischers Fahrt allerdings abrupt – knapp fünf Stunden vor Anpfiff. Aufgeben wollen Fischer und zwei weitere FCA-Fans – flüchtige Bekannte von Auswärtsfahrten – allerdings nicht. Der Gedanke eines Mietwagens wird verworfen, einzige Alternative bleibt eine Taxifahrt. Egal welchen Fahrer die Fans fragen, wenigstens 600 Euro verlangen alle. Dann fügt sich eines ins andere. Ein weiterer Fan und eine Bremerin schließen sich der Gruppe an. Und es findet sich tatsächlich ein Taxifahrer, der für 500 Euro mit seinem Großraumtaxi nach Bremen fährt. „Hundert Euro pro Kopf konnten alle verschmerzen“, erzählt Fischer. Um 11.30 Uhr geht’s los, nach einer Regenfahrt erreicht das Taxi eine Dreiviertelstunde vor Anpfiff das Weserstadion. Weil der FCA siegt, sind die Reisestrapazen schnell verflogen. „Der liebe Gott war gnädig. Der hat sich gedacht, jetzt soll sie wenigsten die drei Punkte mitnehmen“, meint Fischer.
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