Justin Shugg entpuppt sich als Glücksgriff für die Panther
Drei Tore in drei Spielen: Der Neuzugang Justin Shugg aus Riga hat sein Können bereits unter Beweis gestellt. Der Kanadier erklärt, warum es für ihn derzeit so gut läuft.
Die Quote ist sensationell und eigentlich auf die Dauer nicht zu halten. Nach drei Einsätzen in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) hat Justin Shugg drei Tore geschossen und zwei Pässe gegeben. Fünf Scorerpunkte in drei Partien sind ein Spitzenwert und zeigen, welche Klasse der Stürmer aus Niagara Falls in Kanada besitzt. Beim hart umkämpften 4:3-Erfolg am Mittwoch gegen die Straubing Tigers verbuchte die Nummer 41 einen Doppelpack. Er habe sich mit seinen Nebenleuten Trevor Parkes und David Stieler von der ersten Minute an blendend verstanden, erklärt Shugg seinen Blitzstart in Augsburg. Mit Parkes wuchs er in Kanada zusammen auf. „Wir schießen auch bei fünf gegen fünf Tore, was wirklich nicht einfach ist. Aber das zeigt, dass die Chemie stimmt“, sagt der Neuzugang aus Riga.
Das Spielsystem der Panther sagt Shugg voll zu
Der Klub aus der Kontinentalen Hockey Liga (KHL) trennte sich von einigen Profis, weil man keine Aussichten mehr auf das Erreichen der Play-offs sah und Geld sparen wollte. Riga war seine erste Europastation. In Augsburg gefällt es dem Kanadier besser. Bei Dinamo sei viel defensiver gespielt worden, was auch mit der Philosophie des Trainers zusammenhängt. Das System von AEV-Coach Mike Stewart sagt dem 24-Jährigen zu: „Mike Stewart verlangt viel von den Spielern, viel Energie und ein hohes Tempo. Aber es macht wahnsinnig viel Spaß in dieser Mannschaft und für die Panther-Organisation zu spielen.“ In der DEL werde zudem viel körperbetonter gespielt als in der KHL. „Ich bin jedenfalls froh, dass ich hier gelandet bin.“
Der Trainer ist glücklich mit dem Neuzugang in letzter Minute. Mike Stewart schätzt den Angreifer so ein: „Er kann gut laufen, er kann gut schießen. Aber vor allem ist er intelligent.“ Der AEV-Coach musste nicht lange überlegen, als Justin Shugg vor knapp zwei Wochen auf dem Spielermarkt angeboten wurde, weil er den Kanadier seit zwei Jahren auf seiner Kandidatenliste für die Außenstürmer und somit viele Informationen über ihn hatte.
Die Stimmung im Curt-Frenzel-Stadion hat es dem 24-Jährigen angetan
Nur mit den Ritualen nach Heimsiegen ist der Neue noch nicht vertraut. Nach dem Derbysieg gegen Straubing riefen die AEV-Fans den Kanadier zur Ehrenrunde. „Das war elektrisierend. So etwas habe ich wirklich noch nicht erlebt“, schildert Shugg die Jubelstimmung nach der Schlusssirene im mit 6139 Zuschauern ausverkauften Curt-Frenzel-Stadion. Er habe nicht gewusst, was er allein auf dem Eis machen soll. „Mark Cundari und Drew LeBlanc haben mir gesagt, ich soll wieder die Arme nach oben werfen.“
Die Panther und Profis feierten ausgelassen nach einem Spiel, das alles zu bieten hatte: Tore, Emotionen, Boxeinlagen und am Ende das Zittern um den Sieg. Die Augsburger Gabe Guentzel (Stockstich) und Thomas Holzmann (hoher Stock mit Verletzungsfolge) mussten mit Spieldauerstrafen in die Kabine. „Das hat sich hochgeschaukelt. Die Schiedsrichter hätten das früher unterbinden müssen“, meinte Kapitän Steffen Tölzer.
Nach einem kurzen Mittagstraining reisten die Augsburger gestern nach Iserlohn, wo heute Abend das nächste Match ansteht. 14 Spiele innerhalb von 38 Tagen warten nun auf die Augsburger.
Die Saisonbilanz gegen die Roosters ist ausgeglichen. Das erste Duell im Sauerland gewannen die Gastgeber 2:1. In Augsburg siegten die Panther 5:4. Die Mannschaft von Jari Pasanen ist außer Tritt geraten. Im Vorjahr feierten die Roosters mit Platz drei die direkte Viertelfinal-Qualifikation. Jetzt liegt das Team mit 34 Punkten außerhalb der Play-off-Ränge auf Platz zwölf. Aus neun Dezember-Partien holte Iserlohn nur zwei Siege.
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