Kanuslalom: Seriensieger und Talente

VonPeter Deininger

Die Schwaben gewinnen drei deutsche Titel, aber auch der AKV kann sich freuen

Es ist eine Demonstration der Stärke. Sideris Tasiadis steuert mit seinem Stechpaddel das Canadierboot sicher durch die Tore im Eiskanal. Das Wildwasser kann ihn nicht von seinem Weg abbringen. „An den Toren zehn und elf musste ich aber kräftig dagegenhalten, um auf Kurs zu bleiben“, gibt der 25-jährige Olympiazweite von Schwaben Augsburg zu. „Ich wusste im Ziel, dass meine Zeit schwer zu knacken sein würde.“ Am Ende hat Tasiadis bei den deutschen Meisterschaften fast vier Sekunden Vorsprung. Zur Belohnung gibt es ein Küsschen von Freundin Claudia Bär.

Auch Schwaben-Abteilungsleiter Horst Woppowa ist als Gratulant gefragt. Sein Verein gewinnt drei Titel. Neben Seriensieger Tasiadis verschafft sich auch der Nachwuchs Aufmerksamkeit. Birgit Ohmayer, 17, ist im Canadier-Einer zwar nicht zufrieden und wirft ihr Paddel ins Wasser. Ihre Miene hellt sich erst auf, als die Favoritinnen Fehler aneinanderreihen. „Biggi kann sicher noch besser fahren, sie hat ein großes technischen Vermögen“, sagt Landestrainer André Ehrenberg. Ohmayer muss zur Dopingkontrolle, hat aber keinen Ausweis dabei. Mit einem Anruf zu Hause versucht sie, ihr Problem zu lösen und freut sich dann mit Freundin Selina Jones. Die 18-jährige Tochter von Olympiasiegerin Elisabeth Micheler-Jones untermauert ihr Talent mit Rang vier im Finale der Kajakfahrerinnen. Ricarda Funk (Bad Kreuznach) ist die Schnellste, Titelverteidigern Melanie Pfeifer (Schwaben, Platz neun) kippt vor einem Tor um und muss sich mit dem Sieg im Mannschaftsrennen trösten. „Ich bin mir vorgekommen wie eine Entenmama mit ihren Küken“, meint die 28-Jährige lächelnd. „Die Mädels sind sehr stark gefahren“, lobt sie Elena Apel, 16, und Selina Jones.

Augsburg