Augsburger Panther beschreiten im Training neue Wege
Um Kondition für die neue Saison in der DEL zu bekommen, trainieren die Augsburger Panther im Neusässer Schwimmbad Titania. Warum das besonders anstrengend ist.
In der vergangenen Saison, eine der erfolgreichsten in der DEL-Historie der Augsburger Panther, zeichnete die Spieler von Trainer Mike Stewart vor allem Schnelligkeit und Fitness aus. Das führte sie in die Play-offs, wo sie dem Favoriten aus Nürnberg erst nach großem Kampf unterlagen. Das gleiche Erfolgsrezept soll auch in der kommenden Saison Anwendung finden. Die Grundlagen dafür werden jetzt gelegt.
Panther haben ein innovatives Fitness-Programm
Diejenigen Profis, die den Sommer in Augsburg verbringen, arbeiten unter den Augen von Athletik-Trainer Sven Herzog. Der Rest hat eigens ausgetüftelte Pläne mit in den Heimaturlaub bekommen. Momentan geht es noch darum, konditionelle Grundlagen und körperliche Substanz aufzubauen. Dafür beschreitet Herzog mit der Augsburger Trainingsgruppe auch ungewöhnliche Wege. Jeden Dienstag beispielsweise steht eine Einheit im Neusäßer Titania auf dem Programm. Eine Stunde lang absolvieren die Panther dort im Schwimmerbecken ein Zirkel-Training.
„Der Trick daran ist, dass jede Bewegung gegen den Widerstand des Wassers ausgeführt wird. Das ist natürlich anstrengend und führt zu einer besseren Ansteuerung der Muskeln“, erklärt Herzog. Außerdem würden die Gelenke nicht belastet. „Das Wasser verzeiht es dir eher, wenn du eine falsche Bewegung machst. Es geht aber auch darum, die Jungs aus ihren Routinen herauszuholen und neue Trainingsreize zu setzen.“
Ausruhen ist nur am Wochenende erlaubt
In der Praxis sieht das dann so aus, dass Aleksander Polaczek zwei Hanteln aus dem Wasser über die Schultern reißt. Eine Station weiter stemmt sich Kapitän Steffen Tölzer mit den Händen gegen den Beckenrand und zieht abwechselnd möglichst schnell die Knie nach oben. Torwart Jonathan Boutin katapultiert sich daneben immer wieder bis zum Bauchnabel aus dem Wasser. Arvids Rekis dagegen verschwindet regelmäßig komplett unter Wasser und wuchtet dann eine Kettlebell nach oben. Herzog steht auf dem Trockenen und überwacht die Darbietungen der Profis. Wenn ihm die Ausführung nicht gefällt, gibt er kurze Kommandos. Dabei hat er immer auch die Uhr im Blick. Jeweils 30 Sekunden lang dauert die Belastung, dann gibt es 30 Sekunden Pause. Zeit, um zur nächsten Station zu wechseln. Geredet wird fast nicht. Jeder ist damit beschäftigt, wieder zu Atem zu kommen. Nach einer Stunde ist das Training vorbei. Auf Unterwasserrädern radeln die Eishockeyspieler aus. „Das ist ein super Workout“, sagt Tölzer. „Es macht richtig Spaß und ist eine echte Abwechslung.“
Sieben Einheiten absolvieren Tölzer und seine Kollegen derzeit pro Woche. Besonders fordernd ist der Donnerstag. Zuerst steht da ein Kraftzirkel auf dem Programm, danach Tempoläufe auf der Bahn.
Immerhin: Das Wochenende dient der Regeneration.
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