Tobias Werner hat Pech im ersten Pflichtspiel für den 1. FC Nürnberg
Der ehemalige FCA-Spieler Tobias Werner verliert bei seinem Debüt mit dem 1. FC Nürnberg gegen den FC St. Pauli mit 0:1 - trotz guter Torchancen.
Es gibt für Fußballspieler nach Niederlagen sicherlich angenehmere Dinge als Journalisten das gerade Erlebte zu erklären. Besonders wenn man soeben für den Verlierer das erste Pflichtspiel absolviert hat. So erging’s Tobias Werner am späten Montagabend in den Katakomben des Nürnberger Max-Morlock-Stadions. Sein neuer Verein, der 1. FC Nürnberg verlor das Zweitliga-Match gegen den FC St. Pauli mit 0:1. Doch ein enttäuschter, aber stets sachlicher Tobias Werner stand den Fragestellern bereitwillig Rede und Antwort.
Im vergangenen Sommer wechselte der flinke Flügelflitzer vom FC Augsburg zum damaligen Zweitligisten VfB Stuttgart. Dort war Jos Luhukay, den Werner aus gemeinsamen Zeiten beim FC Augsburg kannte, der Trainer. Doch kaum hatte er am Neckar unterschrieben, schlug das Schicksal gnadenlos zu. Werners Sohn starb bei der Geburt. Wenig später verließ Luhukay den VfB, anschließend machten ihm Muskelverletzungen zu schaffen. So brachte es Werner beim späteren Bundesliga-Rückkehrer nur noch auf sechs Pflichtspiele.
Trotz vieler Chancen kein Tor für den 1. FC Nürnberg
Als sich vor einigen Wochen beim 1. FC Nürnberg Mittelfeldspieler Sebastian Kerk einen Achillessehnenabriss zuzog, konnte Werner dem Werben aus der Noris nicht widerstehen, der VfB spielte mit und lieh in bis zum Saisonende aus. „Ich will beim FCN meine Erfahrung und Stärken einbringen“, sagte der 32-Jährige. Zumal er aus der Frankenmetropole auch in zwei Stunden in Augsburg, dem Lebensmittelpunkt der Familie Werner, ist. Trainer Köllner hatte ihn gegen den Gast aus Hamburg gleich in der Anfangself nominiert, Werner bot eine gute Partie. Pech hatte er in der 49. Minute mit einem herrlichen Volleyschuss an das Aluminium. Trotzdem hatte er sich sein Debüt im Club-Trikot etwas anders vorgestellt. Wie auch sein Trainer und die Club-Fans auf den Rängen haderte Werner mit der Effektivität seiner Mannschaft. „Uns ist halt trotz vieler Chancen kein Tor gelungen“, übte er auch Kritik an sich und seinen Mannschaftskollegen.
Tobias Werner ist fast schon Experte in Sachen Aufstieg
Augsburg war acht Jahre lang die sportliche Heimat des aus Gera stammenden Thüringers. Und es war eine gute Zeit für ihn. Werner, der in jungen Jahren schon mit dem FC Carl Zeiss Jena in die zweite Liga aufgestiegen ist, schaffte mit den bayerischen Schwaben 2011 den Sprung in die Bundesliga. 187 seiner 251 Spiele im bezahlten Fußball hat er für den FCA bestritten, dabei 35 Tore erzielt. Werner mutierte zum Publikumsliebling und stand irgendwie auch als Sinnbild für den aufstrebenden Klub aus dem bayerischen Schwaben. Doch jetzt zählt nur noch der ehemalige Rekordmeister. Werner: „Ich weiß, wie die zweite Liga funktioniert. Natürlich sind hier fußballerische Elemente gefragt, aber eben auch andere Tugenden wie Einsatz und Leidenschaft.“
Tobias Werner ist fast schon Experte in Sachen Aufstieg, der Club will unbedingt wieder zurück ins Oberhaus. Doch Werner will, wie es halt seine Art ist, die Erwartungen nicht zu hoch schrauben: „Wir wissen ganz genau, wo wir stehen. Wichtig ist, dass wir konstant punkten. Es wird sicher auch Rückschläge geben.“ Den ersten musste er gleich am Montag erleben.
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