Wie FCA-Coach Dirk Schuster Schalke schlagen will
Vor dem Spiel gegen den FC Schalke 04 lobt FCA-Trainer Dirk Schuster die Arbeit von Markus Weinzierl. Die Augsburger plagt eine Verletzungsserie. Doch Schuster hat einen Plan.
Natürlich ist Dirk Schuster eingeladen, wenn Stefan Reuter, der Manager des Fußball-Bundesligisten FC Augsburg, am Sonntag seinen 50. Geburtstag feiert. Doch über das Fest des Jubilars macht sich der Trainer des Klubs derzeit weniger Gedanken. „Wenn wir das Spiel am Samstag gewinnen, ist mir die Party danach lieber als Kaffee und Kuchen am Sonntag“, lacht Schuster.
Schließlich ist die Partie am morgigen Samstag gegen Schalke nicht nur ein Spiel – bei den meisten Fans und in großen Teilen der Medien ist es das Spiel. Dabei richtet sich der Fokus vornehmlich auf den Ex-FCA-Trainer Markus Weinzierl, der nach seinem Abgang im Sommer mit dem FC Schalke 04 an seine ehemalige Wirkungsstätte zurückkehrt.
FC Augsburg: Coach Schuster lobt Arbeit von Markus Weinzierl
Schuster selbst sieht sich dagegen eher in der Statistenrolle: „Für mich ist es ein Spiel FCA gegen Schalke. Für Markus ist es schon etwas Besonderes. Er hat hier über Jahre gute Arbeit geleistet und aktiv mitgewirkt, dass sich der Verein weiterentwickelt hat. Da kann man nur den Hut ziehen.“ Er ist sich sicher, dass Weinzierl deshalb auch von den FCA-Anhängern freundlich begrüßt wird: „Er hat ein hohes Standing bei den Fans. Ich denke schon, dass er positiv empfangen wird.“ Laut Tabelle müsste man Schalke nicht fürchten. Weinzierl ist unterirdisch gestartet. Derzeit hat der FCA vier Zähler mehr auf dem Konto als der Bundesliga-Mythos Schalke (drei Zähler). Doch Schuster ist Realist: „Das war ein komischer Start von Schalke, aber die Mannschaft gehört unter die ersten Vier der Liga. Gegen Gladbach zuletzt (4:0 für Schalke, Anm. d. Red.) haben sie so gespielt, wie man sie kennt.“
Zudem schleppt Schuster einen Sack voller Probleme mit sich herum. Mit Dominik Kohr, Raúl Bobadilla, Caiuby, Marvin Friedrich, Takashi Usami und Jan-Ingwer Callsen-Bracker hat er sechs Langzeitverletzte, dazu kommt noch der an der Lunge erkrankte Jeffrey Gouweleeuw. Schuster und sein Trainerteam haben Letzteren gestern im Krankenhaus besucht. „Er ist auf dem Weg der Besserung. Er kann spazieren gehen und normal atmen“, erzählt Schuster. Wenigstens eine erfreuliche Nachricht. Ganz sicher ist auch der Einsatz von Alfred Finnbogason noch nicht. Er hat sich bei den Länderspielen eine „leichte Blessur“ zugezogen.
Schusters Taktik gegen Schalke: Hinten gut stehen, vorn mutig sein
Wie nun Schalke schlagen? Klingt einfach, was Schuster sagt: „Sauber verteidigen und mutig nach vorne spielen.“ Der 48-jährige ehemalige Verteidiger kennt sich da aus. Auch er spielte früher in Teams, die nur über den Kampf den Favoriten Schmerzen zufügen konnten. Schmerzen natürlich im übertragenen Sinn.
„Wir werden keine Grenzen überschreiten, aber die kämpferische Seite spielt bei Vereinen wie uns eine große Rolle. Dazu gehört auch, dass wir den Kreativspielern etwas die Lust nehmen.“ Die Ausfälle in der Hintermannschaft kann Schuster kompensieren. Die Rolle des rechten Innenverteidigers Gouweleeuw wird Christoph Janker übernehmen. „Das ist kein Geheimnis. Er hat in dieser Saison ja schon gezeigt, dass er das kann“, so Schuster. Gojko Kacar soll dann auf „der Sechs“ spielen.
Wahrscheinlich wird auf der rechten Außenposition Jonathan Schmid zum Einsatz kommen. Mit dem Neuzugang von der TSG Hoffenheim war der Trainer in jüngster Vergangenheit nicht so sehr zufrieden. In der Länderspielpause hat sich das anscheinend geändert. „Es war zuletzt eine schwere Zeit für ihn. Er hat jetzt Zusatzschichten eingelegt und ist in einem guten körperlichen Zustand. Schmid könnte eine Alternative sein.“
Und mithelfen, Schalke zu schlagen. Dann gibt es am Sonntag vielleicht mehr als nur Kaffee und Kuchen.
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