London liegt am Lech: My Fair Lady auf der Freilichtbühne
Regisseur Thilo Reinhardt hat das Erfolgsmusical "My Fair Lady" für die Augsburger Freilichtbühne entstaubt. Es ist eine kunterbunte Revue mit britischem Einschlag.
Schon lange bevor die den Markt beherrschende Stage-Entertainment-Musical-Maschinerie mit „Cats“ „Tarzan“ und „Mama Mia“ angelaufen war, hatte es einen Musical-Boom in Deutschland gegeben. Mit „My Fair Lady“ hat das Theater Augsburg nun einen dieser „Oldies“ aus den 50er Jahren, entwickelt nach George Bernard Shaw, auf die Freilichtbühne am Roten Tor gebracht. Wer befürchtete, darauf könnte der Staub des letzten Jahrhunderts liegen, musste sich verwundert die Augen reiben: Die alte „Lady“ wurde in Thilo Reinhardts Inszenierung zu einer pfiffigen, manchmal schrillen Revue aufgemotzt, die sich von Vorbildern wie der berühmten Verfilmung mit Audrey Hepburn und Rex Harrison vollkommen löste. Auch Eberhard Fritsche und die Augsburger Philharmoniker umschifften die Gefahr, dass Hits wie „Es grünt so grün“ und „Ich hätt getanzt heut nacht“ zu einer Evergreenparade verkamen – durch frische Spielweise und jazzige Untertöne.
Es ist ja brandaktuell, das Thema der Bildung, die von der Herkunft bestimmt wird. Shaw machte daraus in seiner Vorlage „Pygmalion“ eine bissige Gesellschaftssatire, in der er die britische Upper-Class mit ihrem Dünkel und ihrer Herzlosigkeit bloßstellte und ihr ein einfaches Mädchen aus der Unterschicht entgegensetzte, das sich trotz eines in Aussicht gestellten Aufstiegs nicht verbiegen lässt. Das klingt auch in Reinhardts Inszenierung an. Im Vordergrund stehen jedoch Unterhaltsamkeit mit hoher Kalauerdichte sowie optische Opulenz.
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