15 neue Hinweise auf KZ-Tor von Dachau: Und dann kam die Gartentür
Die Polizei hat sich durch die Sendung "Aktenzeichen XY" neue Hinweise auf die gestohlene Tür des ehemaligen KZ Dachau erhofft. Hinweise gab es. Aber ob diese weiterhelfen ...
Das gestohlene historische Tor des ehemaligen Konzentrationslagers Dachau war gestern Abend Thema in der ZDF-Fahndungssendung "Aktenzeichen XY". Gerhard Drexl von der Polizei in Fürstenfeldbruck rief in der Sendung von Rudi Cerne mögliche Zeugen auf, sich zu melden. Doch wer die Tür mit der Aufschrift "Arbeit macht frei" gestohlen hat, wird wohl vorerst weiter ein Rätsel bleiben.
Gestohlene KZ Tür von Dachau - 15 Hinweise nach Aktenzeichen XY
15 Hinweise sind durch die ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY" eingegangen. Aber sie scheinen nicht gerade vielversprechend. "Es waren fünf Anrufe während der Sendung und zehn Hinweise, die bei uns in der Dienststelle eingingen", berichtet Ulrich Usold, Leiter des Kommissariats Staatsschutz am Morgen danach gegenüber AZ-Online. Doch es handele sich um Hinweise allgemeiner Art.
Usold gibt Beispiele: "Bei einem Anruf hieß es, dass in der Gegend gerade viele Türen und Metallgegenstände gestohlen werden. Und man solle doch mal beim Altmetall nachsehen." Oder ein anderer Anrufer, der darauf hinwies, dass ein derartiger Diebstahl vor einigen Jahren schon in Auschwitz passiert sei und man dies doch berücksichtigen solle.
Diebstahl in Dachau - "Wir versuchen alles, um die Tür zu finden"
Als einen Rückschlag wertet der Leiter des Kommissariats Staatsschutz derartige Hinweise auf die verschwundene Tür des ehemaligen KZ Dachau nicht. "So etwas ist für uns täglich Brot. Wir haben damit gerechnet. Aber wir versuchen alles, um die Tür zu finden." Der Schritt, mit dem Fall zu "Aktenzeichen XY" zu gehen, wertet er als folgerichtig. "Schon allein, um sagen zu können, wir tun alles."
Der Diebstahl der historischen Tür ist inzwischen zwei Monate her. Die Ermittler gehen davon aus, dass mindestens zwei Diebe am Werk waren. Schließlich ist das Tor 100 Kilo schwer. Bisherige Hinweise haben die Ermittler bislang nicht weitergeführt. Zwei Zeugen hatten unabhängig voneinander berichtet, sie seien in der Nacht des Diebstahls von Fremden mit ausländischem Akzent angesprochen und nach dem Weg zur KZ-Gedenkstätte gefragt worden. Doch auch diese Spuren verliefen im Sande. 10.000 Euro Belohnung sind ausgesetzt. (mit dpa)
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