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  3. Augsburger Amtsgericht: 17-Jähriger folterte Kinder im Erziehungscamp

Augsburger Amtsgericht
17.05.2010

17-Jähriger folterte Kinder im Erziehungscamp

Ein Mann ist in Ulm verprügelt worden.
Foto: Flora Anna Grass

Ein 17-jähriger Intensivtäter sollte im Allgäu lernen, wie man ein Leben ohne Straftaten führt. Doch er geriet außer Rand und Band. Von Jörg Heinzle

In der Idylle des Allgäus soll Robin (17, Name geändert) lernen, wie man ein Leben ohne Straftaten führt. Die Polizei stuft den jungen Augsburger als jugendlichen Intensivtäter ein. Er hat schon einiges auf dem Kerbholz, als ihn das Jugendamt im März vorigen Jahres in ein "Erziehungscamp" ins Voralpenland schickt. Doch der 17-Jährige gerät dort offenbar erst so richtig außer Rand und Band. Robin quält andere Kinder mit brutalen Foltermethoden. Sogar von sexuellem Missbrauch ist die Rede.

Beobachter fragen sich, wie es überhaupt so weit kommen konnte. Wie es dem 17-Jährigen gelang, sein eigenes Terrorregime aufzubauen. Am Montag musste sich Robin deshalb vor dem Augsburger Amtsgericht verantworten. Er wurde zu vier Jahren und acht Monaten Haft verurteilt. Doch der Prozess ließ viele Fragen offen. Der 17-Jährige räumte die Taten zwar ein, mehr wollte er aber nicht sagen. In dem stundenlangen Prozess saß er stumm auf der Anklagebank. Die Haare frisch frisiert, die Hände gefaltet, den Blick fromm auf den Boden gerichtet.

"Gegenüber Erwachsenen tritt der Junge sehr korrekt auf", sagt Jugendrichter Hartmut Wätzel. Doch bei Gleichaltrigen und Jüngeren ließ er sich von Machtgefühlen und Gewaltfantasien leiten. Ort des Geschehens war eine intensivpädagogische Einrichtung im 1300-Seelen-Dorf Görisried (Kreis Ostallgäu). Ein Miniheim mit nur vier Betreuungsplätzen, geführt von einem Ehepaar. Robin, so erzählt Heimleiter H., habe sich anfangs gut entwickelt. Doch dann kam der Rückfall.

Ein Beispiel: Robin, damals noch 16, zwang ein mehrere Jahre jüngeres Kind dazu, sich Kuhmist ins Gesicht zu schmieren und zu essen. "Jetzt frisst Du Scheiße", soll er gesagt haben. Danach musste sich das Kind in eine Dusche legen, ein weiteres Kind sollte sein "Geschäft" in dessen Gesicht machen. So weit kam es jedoch nicht. Ein anderer Vorfall spielte sich in einem Naturfreibad ab. Zwei Kinder mussten sich mit Fischen bewerfen lassen und sollten deren Köpfe abbeißen. Ein Kind musste das Herz eines Fisches essen. Robin zwang die Kinder auch, für ihn Einbrüche und Diebstähle zu begehen. Ein Bub stahl deshalb bei seiner Uroma 500 Euro. Einen Buben zwang der 17-Jährige, ein Wochenende lang "sein Sklave" zu sein. Zwei Jungen mussten vor seinen Augen Oralsex ausüben.

Ans Licht kamen die Exzesse, weil sich die Kinder nach einiger Zeit dem Heimleiter-Ehepaar offenbarten. "Wir haben schnell reagiert und die Kripo eingeschaltet", sagt Heimleiter H. Ein solcher Fall sei ein "Super-GAU", aber wohl nicht gänzlich zu verhindern. "Wir sind ein offenes Haus und kein Straflager." Die straffälligen Kinder und Jugendlichen sind handwerklich tätig und leisten Gartenarbeit. Man geht viel Klettern, macht Sport.

Robin, sagt der Pädagoge, sei eigentlich ein "sehr intelligenter" Junge. Er sei geschickt darin, andere zu manipulieren. "Für ihn ist das wie ein Schachspiel." Trotzdem flog er in der siebten Klasse von der Schule, wurde früh kriminell. Zumindest eine Ausbildung, sagt sein Anwalt Werner Ruisinger, will er in der Haft nun machen. Von Jörg Heinzle

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