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Münchhausen-Syndrom
26.04.2010

30-Jährige täuscht immer wieder eigene Unfälle vor

Rettungseinsatz der Bergwacht.
Foto: Ralf Lienert

Die junge Frau, die am Straßenrand liegt, blutet stark am Kopf. Es sieht nach einem schweren Unfall aus. Doch die Geschichte dahinter entpuppt sich als eine ganz andere. Von Ina Kresse

Die junge Frau, die am Straßenrand liegt, blutet stark am Kopf. Es sieht nach einem schweren Unfall, der sich vergangene Woche in Bad Endorf am Chiemsee ereignet hatte. Doch die Geschichte dahinter entpuppt sich als eine ganz andere.

Ein Ehepaar aus Prien entdeckt die scheinbar blutende Frau auf der Straße zwischen Rimsting und Hemhof (Gemeinde Bad Endorf) zuerst. Die beiden kümmern sich um die 30-Jährige bis die Polizei eintrifft. Die Frau kann nur unplausible Angaben zum Unfallhergang machen. Schnell kommen bei den Beamten erhebliche Zweifel auf. Als sie in unmittelbarer Nähe im Wald auch noch eine Plastiktüte mit Ketchup finden, ist schnell klar: Die 30-Jährige braucht für ihre "Kopfverletzung" keinen Notarzt, sondern nur eine Portion Shampoo, wie die Polizei in ihrem Bericht schreibt.

Es ist nicht das erste Mal, dass Rettungskräfte wegen der 30-Jährigen ausrücken müssen. Bereits achtmal soll die junge Frau schwere Unfälle vorgetäuscht haben. Meist in den Bergen. Die 30-Jährige leidet an dem sogenannten Münchhausen-Syndrom. Ihre Verletzungen sind inszeniert oder selbst zugefügt. Ihre seelische Not ist jedoch echt.

So sehen es auch die Rettungskräfte der Bergwacht Wasserburg, die wegen der Frau im November zu einem riskanten Einsatz an der Kampenwand ausrücken mussten. Auch wenn die psychisch erkrankte Frau ihre Unfälle inszeniert, für ihn und seine Kollegen habe solch ein Einsatz genauso eine Notwendigkeit, wie jeder andere auch, sagt Werner Haas von der Bergwacht Wasserburg gegenüber augsburger-allgemeine.de. Bei den Helfern war damals der Notruf eingegangen: Frau an der Kampenwand abgestürzt, nicht ansprechbar.

Wie Haas berichtet, lag die 30-Jährige in einer kleinen Schlucht in einem Wald bei einer Holzbrücke. Sie hatte tatsächlich eine Brustbeinfraktur. Nur, wie sich später herausstellte, hatte sie sich diese selbst zugefügt. Mit einer Winde von einem Rettungshubschrauber musste die Verletzte aus dem unwegsamen Waldgebiet geborgen werden. Im Wald sei so ein Hubschrauber-Einsatz auch für die Helfer nicht ungefährlich, sagt Haas.

Experten sprechen von einer artifiziellen Störung, wenn Menschen absichtlich körperliche oder psychische Beschwerden erfinden oder selbst hervorrufen. Eine schwere Form davon ist das sogenannte Münchhausen-Syndrom, die Krankheit, an der offenbar auch die 30-Jährige aus dem Chiemgau leidet.

"Diese Patienten haben nicht selten traumatische Erfahrungen hinter sich, wie sexueller Missbrauch, körperliche Gewalt oder schwere Vernachlässigung", gibt Rosemarie Bauer, Oberärztin an der psychosomatischen Klinik in Windach im Landkreis Landsberg zu bedenken. Solche Taten seien beispielsweise der unbewusste Versuch, wieder Kontrolle über eine zuvor unbeherrschbare Situation zu erlangen. Ein weiteres Motiv könne sein, mit diesen Handlungen Zuwendung zu erlangen, unerträgliche Spannungen oder Gefühle zu regulieren oder mangelndes Selbstwertgefühl auszugleichen.

Das Münchhausen-Syndrom, das weiß Rosemarie Bauer von der Windacher Klinik, ist schwer zu behandeln. Das beginnt schon bei der Diagnose. Denn Ärzte, Helfer oder Mitmenschen aus dem Umfeld müssen erst einmal erkennen, dass hinter Krankheiten und Verletzungen Lügengeschichten stecken. Der Erkrankte kann meist nur bedingt zur Einsicht gebracht werden. "Die Patienten wissen zwar, dass sie es tun - aber sie kennen ihre eigenen Motive nicht", erklärt die Ärztin. Einen Betroffenen in eine entsprechende Therapie zu bringen, sei ein schwieriges Unterfangen.

Die 30-jährige Frau aus dem Chiemgau scheint zu wissen, dass sie an dieser Krankheit leidet. Bei dem inszenierten Unfall bei Bad Endorf gestand sie letztendlich den Polizeibeamten: Sie leide am Münchhausen-Syndrom. Ina Kresse

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