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Radioaktivität
06.09.2016

30 Jahre nach Tschernobyl: Wie stark sind die Pilze noch belastet?

Im Herbst sammeln wieder viele Pilz-Liebhaber die begehrte Speise. 30 Jahre nach der Reaktorkatastrophe in Tschernobyl gibt es in Deutschland immer noch radioaktiv belastete Pilze.
Foto: Patrick Pleul, dpa (Symbolbild)

In Deutschland gibt es immer noch radioaktiv belastete Pilze. Wie hoch die Belastung drei Jahrzehnte später ist und was Verbraucher beim Verzehr beachten sollten.

Im Herbst machen sich wieder viele Sammler im Wald auf die Suche nach Pilzen. 30 Jahre nach der Reaktorkatastrophe in Tschernobyl gibt es in Deutschland aber immer noch radioaktiv belastete Pilze, bestätigen sowohl das Bundesamt für Strahlenschutz als auch das Umweltinstitut München.

"Süddeutschland und der Alpenraum wurden damals schwer belastet", sagt Christina Hacker, Vorstand des Umweltinstituts München. Sie ist für den Bereich Radioaktivität zuständig. Das Berchtesgadener Land, Garmisch-Partenkirchen, Murnau, das Allgäu, Kempten, Memmingen bis Augsburg gehören zu den belasteten Regionen. Aber auch Passau, Traunstein und der Bayerische Wald.

Ursache dafür ist der dortige radioaktive Niederschlag nach der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl im April 1986. Durch die Halbwertzeit von 30 Jahren reduziert sich der Cäsium-137-Gehalt bei Pilzen nur sehr langsam.

Laut Bundesamt für Strahlenschutz wurden in den vergangenen fünf Jahren noch Werte von mehreren tausend Becquerel pro Kilogramm bei bestimmten Speisepilzen festgestellt. 600 Becquerel sind übrigens in Deutschland die Höchstgrenze für die Pilze, die in den Handel gelangen. Das Becquerel gibt die Anzahl der Atome an, die pro Sekunde zerfallen.

Hohe Belastung bei gesammelten Pilzen

Kann man heute überhaupt bedenkenlos Pilze essen? Das Umweltinstitut München untersucht immer wieder Stichproben von Pilzen. "Heuer hatten wir noch keine gekaufte Pilzprobe über dem Grenzwert von 600 Bq/kg Cäsium-137", berichtet Hacker. Hundertprozentig könne man sich darauf aber nicht verlassen, ergänzt sie. Außerdem komme die Pilzsaison gerade erst in Schwung.

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Anders bei den gesammelten Pilzen: Einen besonders hohen Wert, nämlich 1140 Becquerel pro Kilogramm Cs-137, hätten sie heuer bei dem Pilz Schweinsohr festgestellt. "Auch zwei Maronenproben waren über dem Grenzwert", sagt Hacker. Die Pilzarten Rotfußröhrling, Steinpilz oder Rotkappe würden sich im mittleren Bereich bewegen. Bedenkenlos könne man Schirmlinge verzehren.

Wie stark die Pilze radioaktiv belastet sind, hängt nach Angaben des Bundesamts für Strahlenschutz vom Standort und von der Pilzart ab. "Die Belastung einer Pilzart schwankt von Standort zu Standort wesentlich stärker als die Änderungen von Jahr zu Jahr", gibt die Behörde bekannt.

Christina Hacker vom Umweltinstitut München sagt, dass es in Weißrussland Regionen gebe, die "extrem stark radioaktiv belastet sind". Dazu gehört zum Beispiel das Gebiet Gomel im Südosten Weißrusslands. Aber: "Es gibt auch Gebiete, die kaum belastet wurden, je nachdem, wo sich die radioaktive Wolke damals abregnen konnte", erklärt Hacker. Deshalb könne sie keine pauschale Aussage treffen, wie stark Pilze aus Weißrussland belastet seien. Das komme auf die Ursprungsregion an.

Nicht alle Pilze werden auf Radioaktivität kontrolliert

Bevor die Pilze in den Handel kämen, würden sie mit einem Zertifikat versehen, berichtet Christina Hacker vom Umweltinstitut München. Dieses Zertifikat besagt, dass die Belastung der Pilze unter dem Grenzwert liegt. Aber, erzählt Hacker, es sei bereits vorgekommen, dass weniger belastete mit stark belasteten Pilzen aus dem Ausland in einer großen Vertriebsstelle in Litauen gemischt worden seien. Auf der Packung stehe dann als Herkunftsland "Litauen", das als gering belastete Gegend gelte.

So würden Verbraucher getäuscht, sagt Hacker. "Das ist eine Praxis, die offensichtlich geduldet wird", gibt sie zu bedenken und ergänzt: "Man kann nicht alle Pilze hundertprozentig lückenlos kontrollieren."

Christina Hacker rät davon ab, Maronen allzu häufig zu essen. Vorsichtig sollten vor allem Kinder und Schwangere sein. Sie empfiehlt, Pilze aus stark belasteten Gebieten vom Speiseplan zu streichen oder auf Zuchtpilze umzusteigen. Eine zu hohe Belastung mit Radioaktivität könnte Krebs auslösen.

Ob Röntgen gefährlicher sei als belastete Pilze zu essen? "Der Vergleich hinkt", sagt Hacker. Bei einem Flug oder beim Röntgen sei man einer Strahlung ausgesetzt, die nicht im Körper verbleibe. Anders beim Essen: Dann nehme man die Radioaktivität in sich auf. In allen Fällen könnten Schäden entstehen.

Die Belastung von Pilzen wird in nächster Zeit so bleiben, glaubt Hacker. "Man sagt: In zehn Halbwertzeiten erreicht man wieder den ursprünglichen Zustand." Eine Halbwertzeit, also 30 Jahre, ist inzwischen vorbei. Bis alles wieder ist, wie es zuvor war, müssten folglich 300 Jahre vergehen.

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