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Bayern
22.04.2015

60.000 Asylbewerber: Bayern steht vor einer großen Herausforderung

Asylbewerber stehen in der Zentralen Aufnahmeeinrichtung für Asylbewerber (ZAE) in Zirndorf (Bayern) am Eingang zur Kantine.
Foto: Daniel Karmann, dpa

Bayern wird dieses Jahr bis zu 60.000 Asylbewerber aufnehmen müssen. Das ist eine gewaltige gesellschaftliche Herausforderung – auf Jahre hin. Was also tun?

Da ist der 16-Jährige aus Afghanistan, den sein Onkel wegschickte, bevor die Taliban ihn holen. Der Journalist aus Uganda, der wegen Berichten über Korruption eingesperrt wurde. Der Akademiker aus Albanien, der seine Familie nicht ernähren kann. Sie sind drei von 60000 – so hoch schätzt Sozialministerin Emilia Müller die Zahl an Asylbewerbern, die der Freistaat dieses Jahr unterbringen muss. Man könnte damit fast ganz Kempten füllen. Trotz solcher Vergleiche bleiben Zahlen und Debatten wie auch Flüchtlingsgipfel abstrakt. Kommunen und Menschen vor Ort erleben dagegen hautnah, welche Herausforderungen das Thema birgt.

Asylbewerber werden mit Hochdruck untergebracht

Derzeit werden in jedem Regierungsbezirk zentrale Erstaufnahmeeinrichtungen für hunderte Menschen aus dem Boden gestampft. Von dort aus werden die Asylbewerber mit Hochdruck untergebracht – in früheren Gewerbeimmobilien, Pensionen, hergerichteten Abbruchhäusern. Allein das ist ein Kraftakt – und auch für Nachbarn gewöhnungsbedürftig, die plötzlich in fremde Gesichter blicken. Trotzdem ist das Mitgefühl groß, sei es von Einzelnen, sei es von ganzen Kirchengemeinden. 42 Prozent der Bürger würden Flüchtlinge gerne näher kennenlernen, ergab eine Studie. 44 Prozent haben aber auch Vorbehalte. Das zeigt: Integration ist ein Balanceakt. Bayern wird nicht herumkommen, ihn anzugehen.

Der Freistaat liegt an zwei Flüchtlingsrouten, der vom Mittelmeer über Italien und Österreich, sowie der „Balkanroute“. Daher kommen viele Syrer, Iraker und Afrikaner hier an – und aktuell Albaner, die oft nicht wissen, dass Verzweiflung kein Asylgrund ist. Bayern schickt fast die Hälfte der Ankommenden weiter an andere Bundesländer; es muss nur 15 Prozent aller Asylbewerber in Deutschland aufnehmen. Ein Drittel aller Bewerber erhält Schutz wegen Verfolgung – letztlich bleiben aber weit mehr Menschen. Oft leben sie jahrelang als „Geduldete“, ihre Kinder wachsen hier auf. Das Bewusstsein dafür, dass die Gesellschaft sich langfristig darauf einstellen muss, erwacht angesichts des momentanen Unterbringungsdrucks eher langsam.

Viele Asylbewerber haben Schreckliches erlebt

Es wird dauerhaften Wohnraum brauchen, sprachliche Förderung, die auch fürs Arbeitsleben taugt, Schulen und Firmen müssen sich auf eine neue Gruppe von Menschen einstellen. Viele haben Schreckliches erlebt; sie bräuchten therapeutische Hilfe, für die es bei Weitem nicht genug geschulte Kräfte gibt. Viele sind von Wertvorstellungen geprägt – zum Beispiel was das Selbstbestimmungsrecht von Frauen anbelangt –, die weit von unseren Grundsätzen der Demokratie entfernt sind. Viele sind gut qualifiziert, aber 15 Prozent der Asylbewerber sind Analphabeten. Wirtschaftskammern und Arbeitsagentur brüten angesichts des Fachkräftemangels schon über Programmen zur beruflichen Integration, doch noch fehlt die Vernetzung. Letztlich wird mancher Ingenieur als Lagerarbeiter landen.

Auf Kommunen, Kirchen und Sozialverbände kommt viel zu. Sie werden mehr finanzielle Unterstützung vom Bund brauchen. Gleichzeitig besteht die Gefahr, dass selbst im reichen Bayern Sozialneid erwacht. Allerdings hat sich die Einstellung zu Flüchtlingen seit der letzten Hochphase in den Neunzigern gewandelt. Darin liegt eine Chance. Viele Menschen sind bereit zu helfen. Das muss gefördert werden – Ansatzpunkte wären Hausaufgabenhilfe, Wohnungssuche, Patenschaften für Minderjährige. Das entlastet das System, bringt den Asylbewerbern Kontakte, die ihnen bei der Integration helfen. Und es hält die Gesellschaft zusammen. Allerdings brauchen auch Ehrenamtliche Anleitung und Unterstützung.

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