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Bildung
28.09.2017

Ab sofort mit Buben

Seit dem neuen Schuljahr lernen in den fünften Klassen der Günzburger Maria-Ward-Schulen auch Jungs. „Insgesamt kommen 31 Buben zu uns“, sagt Schulleiter Christian Hörtrich. „Das sind überraschend viele. Muss man sich ja auch erst mal trauen, als Junge zwischen hunderten von Mädchen.“
Foto: Bernhard Weizenegger

Mehrere Mädchenschulen öffnen sich zum neuen Schuljahr für Jungs – und umgekehrt. Oft geht es nicht anders, auch wenn manche Eltern wenig begeistert sind

In den Gängen fallen die 31 Buben kaum auf. In der Pause spielen sie ohne Mädchen Fußball, im Klassenzimmer sitzen sie fast immer nebeneinander – so wie jetzt im Fach Natur und Technik. Jan, Fünftklässler am Günzburger Maria-Ward-Gymnasium, hält einen Platz neben sich frei. Wer sich dort hinsetzen soll? „Ein Junge!“ Doch um ihn herum liegen fast nur Hefte mit rosa Einbänden, auf den Tischen stehen Namensschilder mit aufgemalten Herzen. Denn Jan und die Handvoll weiterer Buben in seiner Klasse sind die ersten Jungs, die das Maria-Ward-Gymnasium besuchen. Fast 260 Jahre lang hatten dort nur Mädchen gelernt.

Doch zum laufenden Schuljahr haben sich das katholische Günzburger Mädchen-Gymnasium und die dazugehörige Realschule für Buben geöffnet. Gleichzeitig dürfen die staatliche Dominikus-Zimmermann-Knabenrealschule jetzt auch Mädchen besuchen. Offiziell heißt das: Die Schulen sind vom mono- zum koedukativen System umgestiegen. Im Schulhaus haben sie ganz schön geschuftet deswegen. „Wir müssen in allen Belangen auf die Jungs eingehen“, sagt Christian Hörtrich, Leiter der Maria-Ward-Schulen. „Wir haben die Toiletten umgebaut, einen eigenen Duschbereich geschaffen. Jungs brauchen mehr Bewegung als Mädchen, deshalb bieten wir in den Pausen spezielle Spiele an. Die Lehrer besuchen Workshops für Knabenpädagogik. Und wir brauchten eine männliche Lehrkraft für den Sportunterricht.“

Hörtrich erklärt auch den wichtigsten Grund dafür, dass die Lehrer sich jetzt auch Bubennamen einprägen müssen. „Die überwältigende Mehrheit der Eltern und Schüler wollte die Öffnung.“ Auch Hörtrich selbst und das Schulwerk des Bistums Augsburg als Träger der Schule sehen einen Vorteil: „Langfristig möchten wir unsere Schülerzahlen sichern.“ Das scheint zu funktionieren: Doppelt so viele Kinder wie im Vorjahr haben sich für die fünfte Klasse angemeldet. Das ist wichtig in Zeiten des demografischen Wandels. Denn wenn die Schülerzahlen ohnehin schon niedrig sind und man dann auch noch nur Mädchen oder nur Buben aufnimmt, wird es schwierig. „Würden die Schülerzahlen weiter sinken, würden wir ganze Klassen verlieren.“

In den vergangenen Jahren haben sich mehrere Schulen von der Geschlechtertrennung verabschiedet. Nach Angaben des Kultusministeriums gab es zuletzt rund 90 Mädchen- und Knabenschulen in Bayern. Vor fünf Jahren waren es über 100 gewesen. Die Gründe für die Öffnung sind vielfältig: Man will vermeiden, dass Schüler weite Wege an gemischte Schulen in Nachbarorten auf sich nehmen müssen, mehr Wahlzweige anbieten – oder einfach mit der Zeit gehen.

Lehrer Josef Lipp unterrichtet in Günzburg Biologie, Mathematik sowie Natur und Technik. „Mädchen und Jungs getrennt zu unterrichten, das ist einfach überholt“, sagt er ganz klar. Ein neues Unterrichtskonzept habe er sich nicht zurechtgelegt, nur weil ab sofort auch Buben bei ihm an den Mikroskopen drehen. Vor allem in seinen Fächern könnten Jungs den Unterricht bereichern, ist Lipp sich sicher.

Dass Lehrer, Eltern und Schüler gemeinsam eine Öffnung befürworten, ist nicht selbstverständlich. Im niederbayerischen Osterhofen (Kreis Deggendorf) wurden die staatliche Realschule für Buben und das Damenstift für Mädchen zusammengelegt. Beide Einrichtungen waren allein relativ klein, die Konkurrenz in der Umgebung groß. Die Schülerzahlen seien rückläufig, sagt Schulleiter Oliver Sailer. Zudem wechseln heute bayernweit mehr Grundschüler als früher ans Gymnasium. Daher habe man reagieren müssen, selbst gegen Widerstände. „Eltern haben bedauert, dass eine Tradition aufgegeben wird.“ Nicht wenige hätten ihre Töchter ans Damenstift geschickt, um ihnen eine „klassische Mädchenerziehung“ zuteilwerden zu lassen. Die Schulträger entschieden sich trotzdem für eine Fusion, um den Standort in der 11000-Einwohner-Stadt zu sichern. Der Günzburger Schulleiter Christian Hörtrich hat gegen solche Vorbehalte ein Argument. Schulgründerinnen wie die Ordensschwester Maria Ward wollten denen Bildung ermöglichen, die in dieser Hinsicht benachteiligt waren, sagt er. „Zu ihrer Zeit waren es die Mädchen. Heute gelten eher Jungs als Bildungsverlierer. Ich bin sicher, Maria Ward würde die Jungs nicht vergessen.“

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