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Glücksspiel
11.07.2014

Ali T. und die dunkle Seite des Pokerspiels

Beim Poker wird nicht immer mit offenen Karten gespielt.
2 Bilder
Beim Poker wird nicht immer mit offenen Karten gespielt.
Foto: Michael Hochgemuth (Symbolfoto)

Poker ist populär wie nie. Doch die Glitzerwelt hat Risse: In Augsburg hat ein Prozess einen internationalen Betrug offengelegt. Zwei Profis sind verschollen, ein anderer ist tot.

Wer wissen will, warum so viele dem Bann des Pokerspiels erliegen, muss nach Rozvadov fahren. Hier, wenige Autominuten hinter der tschechisch-deutschen Grenze, steht mitten im Ort das King’s Casino. Hinter der Fassade wartet eine andere Welt. Rund um die Uhr wird gespielt. Tag und Nacht verschmelzen in den mit Kunstlicht in Szene gesetzten Räumen. An den Spieltischen sitzen Männer mit Sonnenbrillen, hinter der Bar stehen knapp bekleidete Frauen.

Im King’s Casino geht es um viel Geld. Hier lassen sich viele Stars der Pokerszene blicken. Und dort war vor einigen Jahren auch der Augsburger Ali T., 46, Stammgast. Der Chef des Casinos sagt, T. habe viel gespielt und auch gewonnen. Ein „toller Kunde“ sei er gewesen.

Bis ihn das Casino wegen Betrugsverdachts auf die schwarze Liste setzt. Der Deutschtürke ist damals, vor rund vier Jahren, eine Art Shootingstar der Pokerszene. Er gewinnt im Mai 2010 bei der World-Poker-Tour in Barcelona 278.000 Euro und schlägt auch bei anderen Turnieren zu. Doch bald häufen sich Gerüchte, er spiele mit unsauberen Mitteln. Monate später wird er bei einem Turnier in Cannes ausgeschlossen.

Ali. T. wird vom Augsburger Landgericht verurteilt

Die Rede ist von einem Komplizen, der sich als Reporter ausgibt. Er schaue den Mitspielern in die Karten und informiere Ali T. per Handzeichen. Im Internet tauchen Videos auf, die das belegen sollen. In der Pokerszene wird der Fall heiß diskutiert. Doch es bleibt unklar, ob T. wirklich betrogen hat. Seit gestern ist das anders: Ali T. wird vom Augsburger Landgericht wegen Betrugs bei Pokerspielen zu drei Jahren und fünf Monaten Haft verurteilt.

Ali T. hat zugegeben, dass er bei internationalen Pokerturnieren und bei illegalen Runden in den Hinterzimmern von Augsburger Kneipen falsch gespielt hat. Ebenfalls angeklagt ist der Komplize, der ihm Zeichen gegeben hat – in der Szene ist er bekannt als „Eddy“. Er bekommt eine Bewährungsstrafe angeboten, packt deshalb zuerst aus und räumt die Betrügereien ein. Ali T. legt danach auch die Karten offen. Zumindest teilweise. Die Ermittler gehen davon aus, dass er noch öfter falsch gespielt hat, als in den fünf Fällen, die im Urteil eine Rolle spielen.

In den Ermittlungsakten wird T. als Pate einer mehrköpfigen Bande beschrieben. Ein Vertrauter von Ali  T. war auch der Dillinger Pokerspieler Kadir Karabulut. Sein Name fällt im Prozess. Doch das Rätsel um ihn wird nicht geklärt. Karabulut, 42, ist seit März 2013, nach einem Besuch in Augsburg, verschwunden. Die Ermittler wissen nicht, ob er sich abgesetzt hat oder ob er Opfer eines Verbrechens wurde. Seine Familie habe nichts mehr von ihm gehört, heißt es. Hat er sich mit den falschen Leuten angelegt?

Gemeinsame Sache mit Casino-Mitarbeitern

Kurz vor seinem Verschwinden gewinnt Karabulut bei einem Poker-Turnier auf Zypern. In den Hotelcasinos dort macht die Bande um Ali T. offenbar gemeinsame Sache mit Casino-Mitarbeitern. Teils sitzen sie auch direkt als Vertreter des Casinos am Tisch. Die gewieften Spieler zocken Amateure ab – reiche Geschäftsleute aus der Türkei, dem arabischen Raum oder Russland. Pero B., ein mutmaßliches Bandenmitglied, räumt gegenüber einem Pokermagazin recht offen ein: „Die kommen von Freitag bis Sonntag her, haben ihren Spaß, fliegen zurück mit 50000 Euro weniger in der Tasche und sind hoch zufrieden.“

Doch ob das wirklich alle so spaßig finden? Seinem Anwalt Michael Weiss hat Ali T. gesagt, er wisse nicht, wo sein Freund Kadir stecke. An eine Flucht glaubt er aber nicht. Weitere Vermisstenfälle feuern Gerüchte an. Es gibt aber keine Hinweise auf einen Zusammenhang. Philipp Hochhuth, 23, aus Lübeck verschwindet voriges Jahr in Dubrovnik nach einer Zechtour. Vor wenigen Tagen wird Pokerprofi Johannes Strassmann, 29, in Slowenien tot aus einem Fluss geborgen. Er soll Psychodrogen probiert haben und auf Sinnsuche gewesen sein. Die Welt des Pokers konnte sein Leben wohl nicht mehr ausfüllen.

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