Angeblich Wolf in Mittelfranken gesichtet
Mehrere Zeugen wollen einen Wolf in Mittelfranken gesehen haben - das Landesamt für Umwelt hält es jedoch für unwahrscheinlich.
"Der Laie kann weder die Fußspuren noch das Aussehen von Wolf und Hund eindeutig unterscheiden", sagte eine Sprecherin am Mittwoch. Zwei Augenzeugen hätten vor kurzem berichtet, einen Wolf im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen gesehen zu haben. Und bereits vor einigen Wochen seien im Landkreis Ansbach Fußspuren gemeldet worden, die von einem Wolf stammen könnten. Auch ein Autofahrer will ein wolfsähnliches Tier gesehen haben.
Die Sprecherin des Landesamtes sagte, es gingen regelmäßig Meldungen über Wolfssichtungen ein. Bei einem Großteil der Fälle handele es sich allerdings um Verwechslungen. Zuvor hatte der Bayerische Rundfunk darüber berichtet.
Der Wolfsexperte vom Bund Naturschutz, Christian Hierneis, hält es dagegen für "sehr wahrscheinlich", dass es einen Wolf nach Mittelfranken verschlagen haben könnte: "Es gibt zahlreiche Wolfsrudel im Lausitzgebiet in Polen und Sachsen. Dass einer dieser Wölfe hierher gewandert ist, ist sehr gut möglich."
Wölfe trennten sich im Alter von zwei Jahren von ihrem Rudel und suchten sich dann ein eigenes Revier. Da sie sehr scheu seien, lebten sie oft jahrelang vom Menschen unbemerkt in dessen Nähe. In Deutschland gibt es laut Hierneis gut hundert Wölfe. Eine Gefahr für den Menschen gehe von ihnen nicht aus. dpa
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