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Romance Scamming
16.10.2013

Augsburger Frauen von afrikanischen Liebes-Betrügern abgezockt

Festnahme eines Kriminellen in Nigeria (Symbolbild): Afrikanische Betrüger zocken im Internet reihenweise deutsche Frauen ab. Doch die meisten Opfer schweigen - ihnen ist die Sache peinlich.
Foto: Imago

Sie versprechen Liebe und wollen nur Geld: Afrikanische Betrüger zocken auch in Bayern reihenweise deutsche Frauen ab. Doch die meisten Opfer schweigen - aus Scham.

Er hat alles, was man sich von einem Mann wünscht. Er ist höflich, charmant und interessant. Sein Profilbild auf Facebook zeigt einen gut angezogenen, lächelnden Mann um die 40. Auf einem zweiten Bild sieht man ihn sogar beim Shake-Hands mit dem amerikanischen Präsidenten. Er ist nämlich ausgezeichnet worden als US-Soldat von Präsident Obama.

Und seine Mails erst - voller Liebe und Romantik: "Du bist das Wichtigste für mich auf der Welt", schreibt er einmal. "Ohne dich will ich nicht mehr leben". Mittlerweile ruft er sogar regelmäßig aus den USA an. "Bald komme ich zu dir nach Deutschland", verspricht er in seinem radebrechenden Englisch. "Und dann werden wir heiraten."

Es ist so schön mit ihm, der Bekanntschaft aus dem Internet. Und natürlich ist es keine Frage, als er sich eines Tages ganz verzweifelt meldet. Weil er auf dem Weg nach Afghanistan in Afrika gestrandet ist, wo er bestohlen wurde - und jetzt dringend Geld braucht. Ein paar hundert Euro nur, am besten per Western Union. Natürlich hilft man ihm da prompt. Ohne weitere Fragen.

Dumm nur: Der verliebte Soldaten in Not ist kein Soldat. Und schon gar nicht ist er in Not. Sondern ein moderner Betrüger. Genauer: Eine ganze Bande von Betrügern.

Reihenweise zocken Kriminelle  derzeit in Deutschland Menschen ab, bevorzugt Frauen über 40 Jahre. Allein im Großraum Augsburg wurden in den vergangenen vier Wochen sieben Frauen zu Opfern, zahlten gutgläubig Tausende von Euro an die Betrüger.

Liebes-Betrug im Internet: Die Dunkelziffer ist hoch

Und vermutlich sind es sogar noch viel mehr Betroffene. "Die Dunkelziffer ist enorm hoch", sagt Hauptkommissarin Michaela Schricker. "Weil sich die Betroffenen schämen, weil es ihnen peinlich ist."

Schricker ist beim Kommissariat 2 der Kripo Augsburg zuständig für die Ermittlungen im Fall der Liebes-Betrüger. Und der Fahnderin ist völlig klar: "Das Ganze ist professionell organisiert."

Die Masche, mit der die Betrüger seit einiger Zeit verstärkt in Deutschland auf Opferjagd gehen, ist tatsächlich nicht ganz neu. "Romance Scamming" oder "Love Scamming" lautet der Fachbegriff für diese Form der Kriminalität. Das Prinzip: Die Täter nehmen eine falsche Identität im Internet ein, bedienen sich dazu gestohlener Bilder und Profile Unbeteiligter. Vor allem als US-Soldaten geben sich die afrikanischen Betrüger derzeit gerne aus, stehlen dazu im Netz die passenden Bilder und Legenden.

Dann schreiben sie - bevorzugt über Flirtportale, Facebook, Twitter, oder andere soziale Netzwerke - einsame Frauen an. Sie schleichen sich in ihr Vertrauen, umgarnen sie per Mail und Telefon. Plötzlich geraten sie angeblich in eine Notlage und bitten um Geld. Zahlt die Frau, wird sie weiter und weiter ausgenommen. Zahlt sie nicht, setzt der Kriminelle sie unter Druck.

"Das Problem ist, dass viele Frauen sich dazu überreden lassen, ihrem vermeintlichen Verehrer ein Nacktfoto zu schicken", berichtet Hauptkommissarin Schricker. "Damit haben die Täter ein Druckmittel in der Hand, wenn das Opfer nicht zahlen will."

Immerhin: Zwar drohen die Betrüger zahlungsunwilligen Frauen regelmäßig damit, die pikanten Fotos im Netz veröffentlichen. "Passiert ist das aber noch nie", sagt die Kommissarin.

Hinter "Romance Scamming" stecken afrikanische Banden

Und auch das ist kein Wunder. Denn der Aufwand lohnt sich für die Verbrecher nicht. Hinter "Romance Scamming" stecken in den meisten Fällen afrikanische Banden. Internetcafes in Nigeria und an der Elfenbeinküste haben die Fahnder als Dreh- und Angelpunkte der Abzocke ausgemacht. Nicht zum ersten Mal übrigens.

Der sogenannte Vorkassebetrug ist seit Jahrzehnten eine Spezialität westafrikanischer Betrüger. Wohl jeder Internetnutzer hat schon einmal eine Mail erhalten, in der ihm ein angeblicher Bankbeschäftigter aus Afrika um Hilfe bat, weil er zufällig ein paar Millionen Dollar auf einem Konto gefunden habe - und nun einen Vertrauensmann in Europa sucht, um das Geld zur Seite zu schaffen. Auch da ist das Ziel letztlich, dass der Angeschriebene irgendwann Geld schickt, um den Deal zu ermöglichen. Die versprochenen Millionen bleiben dann natürlich aus.

Nigeria-Scam nennen Ermittlungsbehörden diese Form des Betrugs. Und sie glauben, dass Romance Scamming nur die nächste Stufe dieser organisierten Kriminalität ist. 

 "Wir gehen auch beim Liebes-Betrug davon aus, dass es sich um ein echtes Massenphänomen handelt", sagt Fahnderin Schricker. Sprich: Die afrikanischen Betrüger schreiben reihenweise potenzielle Opfer an. Selbst die Liebes-Mails bestehen aus Textbausteinen, werden hundert- und tausendfach verschickt. Wenn Opfer erst einmal angebissen haben, beginnt die "Ernte". Mit schwierigen Fällen, also Frauen, die sich weigern zu bezahlen, geben sich die Täter nicht allzu lange ab. Lukrativer ist es, leichtgläubigere Opfer weiter abzuzocken.

Deutsche Fahnder stehen bei ihren Ermittlungen gegen die Betrüger gleich vor mehreren Problemen. Die Zusammenarbeit mit den Behörden in Afrika gestaltet sich schwierig. Auch Auskunftsersuchen bei Facebook & Co sind aufwändig. Hinzu kommt, dass viele abgezockte Frauen sich gar nicht bei der Polizei melden.

"Viele von ihnen sind tatsächlich verliebt und wollen einfach nicht glauben, dass sie einem Betrüger aufgesessen sind", weiß Ermittlerin Schricker. "Anderen ist es entsetzlich peinlich, dass sie hereingefallen sind." Und, auch das ist häufig ein Problem: Viele Opfer sind verheiratet und haben Familien. Umso schwerer fällt es ihnen, die heimliche Romanze im Internet öffentlich zu machen.

Die Kripo Augsburg bittet Opfer, sich zu melden

Bei der Augsburger Kripo werden die aktuellen Fälle von "Romance Scamming" jetzt gesammelt und ausgewertet. Sieben sind es alleine in den vergangenen vier Wochen. "Wir suchen vor allem nach einem Muster, wie die Täter an ihre Opfer kommen", sagt Hauptkommissarin Michaela Schricker. Die Fahnder schließen nämlich nicht aus, dass dabei auch Adresshändler mit im Spiel sein könnten. Ihr Rat: "Bei aller Scham: Opfer dieser Masche sollten sich unbedingt bei uns melden. Wir behandeln alle Angaben auch vertraulich".

Die Kripo Augsburg ist unter der Nummer 0821/323-3810 erreichbar.

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