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KircheNach
02.11.2017

Aus Frau Pfarrerin wird Herr Pfarrer

Bis Sonntag kannte man sie als Silke Wolfrum. Nun nicht mehr. Fortan will Finn Wolfrum sein Mannsein öffentlich leben.
Foto: Daniel Staffen-Quandt, epd

Jahren voller Selbstzweifel lebt Silke Wolfrum nun als Mann. In einem Gottesdienst wurde die Entscheidung öffentlich gemacht. Warum es Zeit für diesen Schritt war

Finn Wolfrum ist erleichtert. Jetzt ist es gesagt, nun ist es in der Welt. Dem 46-Jährigen ist klar, dass diese Neuigkeit nicht jedem in Veitshöchheim (Landkreis Würzburg) gefallen wird. Hinter ihm liegen Jahre voller Selbstzweifel, Ängste und Aggressionen. Doch heute weiß er, wie er glücklich wird. Er, der immer schon ein Mann war, im Körper einer Frau. Das zu erkennen, hat lange gedauert. Öffentlich gemacht hat es Finn Wolfrum am vergangenen Sonntag nach dem letzten Gottesdienst, den er als Silke Wolfrum gehalten hat.

Finn Wolfrum ist transsexuell oder transident. Dafür gibt es viele Bezeichnungen und komplizierte Erklärungen. Zusammengefasst ist es in seinem Fall in etwa so: das Gehirn eines Mannes im Körper einer Frau. Unter dem Namen Silke erlebte Wolfrum eine Kindheit, Jugend und Studienzeit voller Verdrängen: „In der Schule war ich ein totaler Einzelgänger.“ Finn Wolfrum blickt auf das Abschlussfoto seines Abiturjahrgangs. 1991, alle jungen Frauen im Kleid oder im Rock – Silke aber steht dort breitbeinig mit Hose und übergroßem Schulterpolster-Sakko .

Wolfrum hat sich auf diesen Gottesdienst gefreut, war aber unsicher. Der Kirchenvorstand hat sich hinter seinen Pfarrer gestellt, will ihn auf den Weg der bevorstehenden Geschlechtsangleichung samt Hormontherapie begleiten. „Das war für mich ein wichtiges und wertvolles Zeichen“, sagt Finn Wolfrum. Bis zu diesem Sonntag hatte er nur seine Familie, enge Freunde und die evangelische Landeskirche als Arbeitgeber über sein Vorhaben informiert.

Dass irgendetwas anders ist, zeigte sich zum ersten Mal im Kindergarten. Damals, als alle Mädchen ihre Puppen mitbringen sollten, die kleine Silke aber keine hatte, weil sie keine wollte. Oder später im Teenager-Alter, als Silke sich nicht schminken wollte wie die anderen. Wolfrum akzeptierte dieses Anderssein nicht, verdrängte es und fand Halt in ultrakonservativen christlichen Jugendgruppen, die Sexualität vor der Ehe grundsätzlich ablehnen und alles außer Heterosexualität sowieso verdammen. Doch spätestens im Theologiestudium kamen Zweifel. Silke Wolfrum las erstmals etwas über Transsexualität und sprach mit einem Therapeuten darüber. „Der Psychologe allerdings hat mich, vermutlich aus Unwissenheit, falsch beraten.“ Jahrzehntelang lebte Wolfrum daher im festen Glauben, homosexuell zu sein: „Aber meine Partnerschaften haben auf Dauer nicht funktioniert, weil sich irgendetwas nicht richtig angefühlt hat. Ich war zu sehr Mann.“

Seit Pfingsten 2017 ist sich Wolfrum sicher, dass ein Leben im falschen Körper keine Zukunft hat. Es sollte Schluss sein mit dem Verstecken. Von engsten Vertrauten kamen ermutigende Worte. „Ich wusste schon immer, dass du ein Mann bist, der aber kein Mann sein darf“, sagte eine langjährige Freundin. Wolfrum ging zum Arzt, ließ sich die Transidentität bescheinigen. Er will und muss nun als Mann leben, sich im Alltag erproben, ehe das Gericht offiziell die Namens- und Geschlechtsänderung bescheinigt. Dekanin Edda Weise steht hinter Finn Wolfrum. „Ich hoffe, dass er zur Ruhe kommt und zufrieden ist“, sagt sie. Der Kirchenvorstand habe die Entscheidung akzeptiert. Eine Debatte, ob das aus christlicher Sicht richtig oder erlaubt ist, will Wolfrum nicht. Für ihn habe Rechtfertigung heute eine neue Dimension erreicht: „Gott liebt mich bedingungslos, so wie ich bin. Das gibt Kraft.“

Seinen Dienst als Gemeindepfarrer will er weiter ausüben: „Für die Leute ändert sich nur die Ansprache.“ Aus Frau wird Herr, aus Pfarrerin wird Pfarrer, aus Silke wird Finn. „Wenn das jetzt zu Beginn nicht immer gleich klappt, ist das okay“, betont er. „Aber ich will, dass meine Entscheidung ernst genommen wird.“ Daniel Staffen-Quandt, epd

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