Babymetal: Harter Metal von niedlichen Schulmädchen aus Japan
Harter Metal von tanzenden Schulmädchen aus Japan - Babymetal ist wohl die abgedrehteste Band auf dem Festival Rockavaria in München. Was hat es mit dieser Gruppe auf sich?
Niedliche japanische Schulmädchen tanzen über die Bühne, um wenige Augenblicke später zu harten Metal-Klängen abzurocken. Show und Musik von Babymetal wirken vor allem auf Europäer reichlich abgedreht. Die drei japanischen Mädchen im Alter zwischen 15 und 17 sind damit wohl trotz vieler anderer Bands die Gruppe mit der ungewöhnlichsten Musik auf dem Festival Rockavaria, das vom 29. bis zum 30. Mai im Münchner Olympiastadion stattfindet.
Die drei Mädchen nennen sich Su-Metal, YuiMetal und MoaMetal. Da sie auf der Bühne mit Tanzen und Singen beschäftigt sind, werden sie von einer Band aus zwei Gitarristen, zwei Bassisten und einem Schlagzeuger begleitet. Doch diese Musiker halten sich bis zur Unkenntlichkeit geschminkt immer im Hintergrund.
Babymetal in München: Woher kommt der Bandname?
Als sich die Band 2010 in Japan gegründet hat, waren die beiden jüngsten der drei Mitglieder gerade einmal elf Jahre alt. Wahrscheinlich hat das junge Alter aus zu dem Namen Babymetal geführt. Die Band hat ihn allerdings in Interviews auch damit erklärt, dass mit ihr eine ganz neue Musikrichtung geboren wurde.
Die Art der Musik war tatsächlich auch in Japan eine Neuheit. Die drei Mädchen mischten nämlich erstmals harten Metal mit der japanischen Idol-Musik, die sich durch ihren Pop-Sound und niedlichen Sängerinnen auszeichnet.
Was als Schul-Club begann, wurde auf einmal im ganzen Land diskutiert. Nach der Veröffentlichung der ersten Single "Doki Doki Morning" erhielt Babymetal viele Reaktionen - von Lob bis Hass war alles dabei. "Von so viel Resonanz waren wir wirklich überrascht", sagte die Sängerinnen später dazu.
Babymetal gibt bei Rockavaria zweites Konzert in Deutschland
Für die drei Mädchen begann nach der ersten Single eine Erfolgegeschichte. Mittlerweile sind die Konzerte von Babymetal in Japan ausverkauft. Im Jahr 2014 trat die Band zum ersten Mal in Europa auf - unter anderem in Köln. Mit dem Konzert auf dem Rockavaria in München am 29. Mai kehren die niedlichen Metal-Mädels aus Japan dann nach Deutschland zurück.
Die Texte auf Japansich wird dann kaum jemand verstehen - allerdings entgeht einem dabei meistens auch nichts Tiefsinniges. Übersetzt lauten Zeilen des Lieds "4 no uta" beispielsweise "Nach eins kommt zwei - nach zwei kommt drei - nach der Drei kommt vier" und dann geht es später weiter "Vier, yo, yo, yo, vier, vier".
Vielleicht ist es also besser, dass sich die Rockavaria-Zuschauer auf die Bühnenshow mit viel Tanz und rockenden Schulmädchen konzentrieren können. Damit bleibt Babymetal dem Publikum auf dem Festival in München wahrscheinlich eher in Erinnerung als mit ihren japanischen Texten.
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