Badeseen sind sauber - nur ein Augsburger See ist "mangelhaft"
Die Gewässerkarte bescheinigt den bayerischen Badeseen ausgezeichnete Qualität. Nur ein mangelhaftes Ergebnis trübt die Bilanz.
Wer seinen Sommerurlaub heuer an einem bayerischen Badesee verbringen möchte, kann sich auf ausgezeichnete Bedingungen freuen. Die Wasserqualität ist fast überall top. Das teilte Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) am Montag bei der Vorstellung der diesjährigen Badegewässerkarte mit.
„Die bislang in diesem Jahr genommenen 1137 Gewässerproben haben ergeben, dass 99 Prozent unserer Badestellen eine ausgezeichnete Qualität besitzen“, sagte Huml.
Schlechte Qualität hat der Augsburger Autobahnsee
Lediglich neun der Proben bekamen die Bewertung „gut“. Eine Probe war „ausreichend“. In diesem Fall wurden am Ingolstädter Baggersee Darmbakterien festgestellt. Der nachgewiesene Wert war allerdings nicht gesundheitsgefährdend.
Unter den bisher analysierten Proben gab es ein mangelhaftes Ergebnis: Am Augsburger Autobahnsee wurde eine schlechte Wasserqualität festgestellt. Ursache waren vermutlich starke Niederschläge, die Gülle ins See-Wasser geschwemmt hatten. Bei einer späteren Kontroll-Untersuchung war nichts mehr zu beanstanden.
Dieses Beispiel zeigt, dass auch Seen mit einzelnen schlechten Proben am Ende der Saison sehr gut abschneiden können. Die Proben sind lediglich Momentaufnahmen.
Fachleute der EU werten die einzelnen Ergebnisse nach der Badesaison aus und bewerten die Gewässer. Grundlage hierfür sind die Proben der aktuell abgelaufenen Saison und der drei vorangegangenen Bade-Sommer.
Die Proben sind Momentaufnahmen
Werden über einen längeren Zeitraum Darmbakterien im Wasser nachgewiesen, müsste das zuständige Gesundheitsamt ein Badeverbot aussprechen oder zumindest vor dem Baden warnen. Das kann auch bei einer hohen Belastung durch Blaualgen nötig sein, da sie giftige Stoffe ausscheiden.
Um ein Gewässer wieder badetauglich zu machen, muss zunächst die Ursache ermittelt werden. Liegt es an einer Verschmutzung mit Vogelkot, versucht man die Tiere mit sogenannten Vergrämungsmaßnahmen von den Seen fernzuhalten. Ist die Landwirtschaft das Problem, können Drainage-Systeme in Felder eingelassen werden, durch die Gülle abfließen kann.
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