Bahn steckt eine Milliarde ins bayerische Schienennetz
Die Deutsche Bahn investiert kräftig in das Schienennetz in Bayern. Insgesamt 800 Baustellen sind in diesem Jahr geplant.
Die Deutsche Bahn versucht mit aller Macht, sich dem Verschleiß ihrer Schienenstrecken und Verfall der Bahnhöfe entgegenzustemmen. Allein in Bayern sollen in diesem Jahr rund 680 Millionen Euro in die Modernisierung des Schienennetzes und 340 Millionen Euro in die Stationen investiert werden. wie Münchens zweite S-Bahn-Stammstrecke, sind darin noch nicht enthalten.
Da nur ein Teil der Maßnahmen unter laufendem Verkehr umsetzbar sind, wird es zu (Teil-)Sperrungen einzelner Strecken kommen. Für die Reisenden bedeutet das eine Reihe von Unannehmlichkeiten wie Umleitungen und Umsteigen in Busse (Schienersatzverkehr) sowie damit verbundene längere Fahrzeiten. Insgesamt 800 Baustellen sind in diesem Jahr in Bayern vorgesehen.
Größte Baustelle zwischen München und Lindau
Der größte Eingriff betrifft die Strecke München–Lindau. Es wird, so Projektleiter Matthias Neumaier, „die kilometermäßig und zeitlich längste Baustelle Bayerns“. Dort beginnen ab 23. März die seit Jahrzehnten geforderte Elektrifizierung und der Ausbau für Neigetechnik. Bis 10. September (Ende der Sommerferien) fährt zwischen Buchloe und Leutkirch kein Zug, zwischen Mindelheim und Memmingen sogar bis 15. Oktober. Das bedeutet nicht das Ende der Arbeiten. Erst ab Dezember 2020 können hier schnellere, leisere und umweltfreundlichere Züge (kein Diesel mehr) verkehren, die auch die Fahrzeit zwischen München und Zürich verkürzen.
Die Bahn kann so viel in ihr Bestandsnetz investieren, seitdem es feste, mit dem Bund dafür vereinbarte Fünf-Jahres-Programme gibt. Derzeit läuft das zweite (2015 bis 2019). Es sorge erstmals dafür, dass das nicht mehr weiter steige, so der zuständige Leiter Vertrieb und Fahrplan der DB Netz AG für Bayern, Stefan Kühn. Bei täglich bis zu 15000 Zügen auf dem bayerischen Netz sei außerdem die Abnutzung stark. „Wir müssen sehr, sehr dringend erneuern“, sagte er.
Weitere einschneidende Maßnahmen in diesem Jahr in Südbayern
- Freising: In den Sommerferien (28.Juli bis 10. September) wird die Strecke Regensburg–München zwischen Freising und Feldmoching auf 33 Kilometern Länge gesperrt und saniert. Der Flughafen München ist in dieser Zeit nicht mit der S1 erreichbar. Es fährt nur die S8.
- Rosenheim: Die Strecken von München nach Kufstein bzw. Salzburg sind – insbesondere auch durch den Güterverkehr – stark belastet und technisch teilweise veraltet. Im Raum Rosenheim werden deshalb Oberleitungen samt Masten ausgewechselt, die teilweise noch aus den 30er Jahren stammen.
- München: An fünf Wochenenden (Mai, September, Oktober) wird die für Bau- und Instandhaltungsarbeiten gesperrt.
- Treuchtlingen: Die ist vom 31. Oktober bis 5. November (Herbstferien) zwischen Mündling und Treuchtlingen für Brückenbauarbeiten blockiert. Davon sind dann auch ICE-Verbindungen betroffen.
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