Bahnstrecke zwischen Neu-Ulm und Augsburg wird ausgebaut
Der Ausbau der Bahnstrecke zwischen Neu-Ulm und Augsburg gilt als eines der wichtigsten Bahnprojekte für Schwaben. Was sich auf der geplanten ICE-Strecke ändert.
Dem Ausbau der ICE-Strecke von Ulm nach Augsburg steht nichts mehr im Weg. Die Trasse ist auch im neuesten Entwurf des Bundesverkehrswegeplans im vordringlichen Bedarf. Mit einer geänderten Weichenstellung: Von einer Neubaustrecke zwischen Unterfahlheim (Kreis Neu-Ulm) und Dinkelscherben (Kreis Augsburg) in Autobahnnähe ist keine Rede mehr. Jetzt heißt es lediglich, dass der Korridor Neu-Ulm – Günzburg – Jettingen – Dinkelscherben, auf dem die ICE-Züge mit Geschwindigkeiten bis zu 250 Stundenkilometern fahren können, ausgebaut wird.
Gegen die ursprünglichen Pläne hatte es politischen Widerstand gegeben, da Günzburg in diesem Fall vom schnellen Fernverkehr abgekoppelt worden wäre. „Dieser Sorge wurde nun Rechnung getragen. Günzburg bleibt eine Haltestelle“, sagte der verkehrspolitische Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag, Ulrich Lange (CSU), unserer Zeitung. Zwischen Dinkelscherben und Augsburg soll wie bisher vorgesehen ein drittes Gleis gebaut werden. Auf diesem Streckenabschnitt sind die Züge mit bis zu 200 Stundenkilometern unterwegs.
ICE-Strecke zwischen Neu-Ulm und Augsburg profitiert von Stuttgart 21
Lange bezeichnet die rund 1,9 Milliarden teure Maßnahme als „wichtigstes Bahnprojekt für Schwaben“. Der Nördlinger Abgeordnete hofft, dass nach der Fertigstellung von „Stuttgart 21“ zeitnah mit dem Ausbau begonnen werden kann. Als möglichen Termin nannte Lange das Jahr 2022. Er schränke jedoch ein: „Sollte die Strecke Ulm – Wendlingen nicht wie geplant 2021 fertig werden, kann es zu Verzögerungen kommen.“
Bereits in den 1980er Jahren hatte es erste Pläne für den Ausbau der ICE-Trasse gegeben. Fertiggestellt wurde 1992 lediglich der Abschnitt zwischen Augsburg und Dinkelscherben. Dann herrschte Stillstand. Zunächst hielten Bahn und Bund den Weiterbau der Schnellstrecke bis Neu-Ulm für nicht mehr „vorrangig“, dann zog auch das Land Bayern seine Zusage zurück, Geld für die milliardenschwere Maßnahme vorzustrecken. Aus dem Großprojekt der Region, immer wieder als Ausgleich für die Abkopplung von der ICE-Neubaustrecke München – Ingolstadt – Nürnberg versprochen, wurde nichts.
Wieder beschleunigt hat die Pläne letztlich „Stuttgart 21“. Die ICE-Trasse Stuttgart – Ulm wird inzwischen für Hochgeschwindigkeitszüge komplett neu gebaut. Dann werden – voraussichtlich ab 2021 – nicht mehr zwei, sondern stündlich drei bis vier Fernzüge von Stuttgart über Ulm nach Augsburg fahren. Politik und Wirtschaft hatten in der Vergangenheit stets davor gewarnt, dass es dann in Bayern zu einem Nadelöhr auf der kurvenreichen Strecke kommen könnte.
Die Diskussion ist geschlossen.
MIt dem Verzicht auf die Neubaustrecke ist das Projekt dann wohl gestorben!
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Statt den 3 Gleisen wird man eher den Nahverkehr etwas auf 2 Züge pro Stunde und Richtung ausdünnen. Ergänzend geht dann ja noch etwas Busverkehr über die dann ausgebaute B 300. Die Anwohner wird es freuen, dass sie keine 15 Jahre Baustelle mit ständigem Lärm vor der Tür haben und die Pendler werden über halbwegs pünktliche 2 Züge pro Stunde glücklicher als mit jahrelangen Baustellenverkehr sein.
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Eine nennenswerte Fahrzeitverkürzung wird es daher nicht geben; eine saubere Taktknotenstruktur (30 Minuten) zwischen Ulm und Augsburg hätte eine Neubaustrecke erfordert. Längere Wartezeiten bei Umsteigevorgängen sind somit wie schon heute auch im Regionalverkehr die Folge.
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Der Artikel enthält auch nicht erläuterte Aussagen wie diese:
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Jetzt heißt es lediglich, dass der Korridor Neu-Ulm – Günzburg – Jettingen – Dinkelscherben, auf dem die ICE-Züge mit Geschwindigkeiten bis zu 250 Stundenkilometern fahren können, ausgebaut wird.
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Unverständlich wie das auf der kurvigen Bestandsroute möglich sein sollte.