Bayern soll Meldestelle für antisemitische Vorfälle erhalten
Antisemitische Vorfälle haben sich in den letzten Monaten gehäuft – auch in Bayern. Im Freistaat soll deshalb eine eigene Meldestelle eingerichtet werden.
In Bayern soll es in Kürze eine Meldestelle für antisemitische Vorfälle geben. Dort werde es die Möglichkeit geben, Ereignisse von der Belästigung bis hin zu strafrechtsrelevanten Vorfällen zu melden, sagte der neue Antisemitismusbeauftragte der bayerischen Staatsregierung, Ludwig Spaenle (CSU), am Montag in München.
Ludwig Spaenle ist seit Mai Antisemitismusbeauftragter
Die Erkenntnisse, die über diese Meldestelle gewonnen werden, sollen auch analytisch ausgewertet werden.
Der ehemalige Kultusminister war in der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern (IKG) zu einem Antrittsbesuch. Das Amt des Beauftragten für Jüdisches Leben und gegen Antisemitismus, für Erinnerungskultur und geschichtliches Erbe hat der 57-Jährige seit Mai inne.
Antisemitismus ist noch immer ein erhebliches Problem
IKG-Präsidentin Charlotte Knobloch hob die Bedeutung von Spaenles Arbeit hervor. Vorfälle in den vergangenen Monaten zeigten, dass der Antisemitismus noch immer und wieder ein erhebliches Problem darstelle. Auch in Europa sei die antijüdische Aggression auf dem Vormarsch.
Impulse erhofft sich Knobloch von Spaenle etwa für die Bildungsarbeit, in der Schule ebenso wie in der Erwachsenenbildung. Als weitere Themen nannte sie die Hetze gegen Juden im Internet sowie Formen des muslimischen Antisemitismus. (dpa)
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