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München
16.10.2014

Bayernkaserne: Flüchtlinge erheben Vorwürfe gegen Wachpersonal

Ein Blick in den Vorhof der Bayernkaserne: Tagsüber sitzen hier oft Flüchtlinge.
Foto: Christof Stache, afp

Dreck, Gewalt durch das Sicherheitspersonal und viel zu wenig Platz: Die Menschen in der Münchner Erstaufnahmeeinrichtung erheben schwere Vorwürfe. Die Stimmung vor Ort ist angespannt.

Mit ihren elf Jahren hat Malak schon Krieg, Zerstörung und Tod erlebt. Die Schrecken des Nahost-Konflikts vertrieben sie aus dem Gaza-Streifen. Nach einer Flucht voller Gefahren ist ihre Familie nun in der Münchner Bayernkaserne untergekommen. Hier fühlt sich das Mädchen zum ersten Mal seit Monaten sicher – doch gleichzeitig leide sie auch unter den Zuständen in der hoffnungslos überfüllten Erstaufnahmeeinrichtung.

Malak steht mit ihren Eltern und ihren Geschwistern vor dem Tor der Bayernkaserne. Die Familie hat die Enge drinnen nicht mehr ertragen und bahnte sich daher direkt nach dem Frühstück den Weg nach draußen – vorbei an Gittern, Wachpersonal und Stacheldraht. Die Einfahrt zwischen Mauer und Straße ist kein idyllischer Ort, doch die Familie genießt hier wie viele andere Flüchtlinge die frische Luft.

Malak berichtet von der Gewalt in ihrer Heimat

Wenn Malak spricht, wirkt sie wesentlich älter als elf Jahre. Sie berichtet in gutem Englisch von der Gewalt in ihrer Heimat. Die Flucht habe die Familie zuerst nach Schweden geführt. Dort sei die Unterbringung gut gewesen. Dann ging es nach Deutschland in die Bayernkaserne. „Die schlechten Zustände hier machen mich krank“, sagt sie.

Das Mädchen erhebt viele Vorwürfe gegen die Unterbringung. Die sind auch von anderen Asylbewerbern vor der Bayernkaserne zu hören. „Drinnen ist es viel zu voll“, sagt sie. Sie zeigt auf ihrem Handy Fotos davon, wie Asylbewerber nachts draußen auf dem Vorhof schlafen müssen.

Dann startet sie ein Video, in dem Gänge voller Gerümpel und dreckige Toiletten zu sehen sind. „Hier ist es wirklich nicht sauber“, sagt sie. Die Elfjährige kritisiert die komplette Versorgung. Es fehle an Kleidung und an Essen – mittags müsse ihre Familie für kleine Portionen bis zu drei Stunden anstehen.

Wachpersonal soll Flüchtlinge getreten haben

Ein Vorwurf wiegt besonders schwer. Malak sagt: „Ich habe gesehen, wie das Wachpersonal Menschen getreten hat.“ Ihre Eltern und ihr Bruder nicken. Auch sie hätten das beobachtet – und zwar mehr als nur einmal.

Die Regierung von Oberbayern weiß seit Mittwoch, dass Asylbewerber dem Wachpersonal Gewalt vorwerfen. „Wir nehmen das sehr ernst“, sagt Sprecher Florian Schlämmer. Die internen Untersuchungen laufen. Und auch die Polizei ermittelt. Bis jetzt ist noch offen, ob der Vorwurf wirklich stimmt.

Auch die Kritik an Hygiene und Versorgung ist für die Regierung von Oberbayern nicht neu. Nach Berichten über dreckige Toiletten hatte sie am Freitag eine Sonderreinigung angeordnet. Die zuständige Reinigungsfirma habe nun die Anweisung, genauer zu kontrollieren.

„Doch wegen der Überbelegung können wir nicht garantieren, dass es immer hundertprozentig sauber ist“, sagt Schlämmer. Zurzeit lebten 2300 Flüchtlinge in der Bayernkaserne, obwohl anfangs nur 1200 vorgesehen waren. Doch da der neue Krisenstab Asyl am Mittwoch einen Aufnahmestopp verhängt hat, werde sich die Lage bald wohl wieder entspannen.

Bei der Essensversorgung gebe es generell keine Probleme. „Ich habe nie beobachtet, dass die Menschen stundenlang anstehen müssen“, sagt Schlämmer. Die Zusammenarbeit mit dem zuständigen Catering-Unternehmen funktioniere sehr gut.

Einige Anwohner haben Angst

Als Journalist ist es schwer, sich selbst ein Bild von der Situation auf dem Gelände zu machen. Die Regierung von Oberbayern lässt Medien nur noch an wenigen Terminen in die Bayernkaserne. Es wäre für die Flüchtlinge zu belastend, wenn jeden Tag Journalisten und Kamerateams durch die Räume liefen.

Einige Anwohner haben Angst – doch Übergriffe gab es nicht

Auch Anwohner wissen nicht genau, wie es auf dem Gelände aussieht. Mauern, Zäune und Büsche versperren die Sicht. „Ich höre die Flüchtlinge nur, die sind manchmal wirklich laut“, sagt eine ältere Frau. Ihre Nachbarin sieht das nicht so kritisch. Die deutschen Kinder in dem Viertel seien auch nicht leiser.

Einige Mütter berichten, dass sie ihre Kleinen nicht mehr alleine zu dem Spielplatz neben der Bayernkaserne lassen. „Ich habe ein bisschen Angst vor den Flüchtlingen, da sie oft in großen Gruppen unterwegs sind“, sagt eine Frau.

Viele Anwohner sprechen von einer angespannten Stimmung. Die Situation sei für sie nicht immer leicht. Doch das liege allein daran, dass so viele Flüchtlinge in der Gegend unterwegs sind. Zu Streit oder gar Übergriffen sei es nie gekommen. Das Verständnis für die Erstaufnahmeeinrichtung ist bei den Nachbarn daher groß.

Asylbewerber in der Bayernkaserne sind dankbar

Die Asylbewerber in der Bayernkaserne sind dankbar, dass die Nachbarn sie akzeptieren. Von Stadt, Bezirks- und Staatsregierung fordern sie aber mehr Unterstützung. Es fehle auch an Kleidung. Der 20-jährige Hassan aus Syrien zeigt auf seine dünne Stoffjacke. „Wie soll ich damit nach draußen gehen, wenn es nun immer kälter wird?“, fragt er.

Doch er hat auch davon gehört, dass nun weitere Unterkünfte geplant sind. Die Stadt hat mittlerweile zwar die Idee verworfen, Flüchtlinge in einem Oktoberfestzelt unterzubringen. Doch es gibt weiterhin Überlegungen für Container im Olympiastadion. Außerdem ist geplant, dass es künftig in jedem Bezirk Bayerns eine Erstaufnahmeeinrichtung gibt – für Schwaben soll sie in Augsburg entstehen. Diese Pläne machen Hassan Mut. Er sagt: „Ich habe Hoffnung, dass die Situation für Flüchtlinge in Deutschland bald besser wird.“

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