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Interview
01.04.2016

Bayerns Jägerpräsident: Wild verschwindet aus den Wäldern

Das Wild wird in den bayerischen Wäldern immer weniger.
2 Bilder
Das Wild wird in den bayerischen Wäldern immer weniger.
Foto: Patrick Pleul, dpa

Bayerns Jägerpräsident Jürgen Vocke spricht im Interview über Wildbret, Verbissgutachten und Rehwildabschuss. Und warum sich Forst und Jagd nach wie vor nicht grün sind.

Herr Vocke, „Jagd – die schmeckt“ lautet das Motto des Landesjägertags, der vom 15. bis 17. April in Kulmbach stattfindet. Wie ist das denn zu verstehen?

Vocke: Kulmbach ist die Stadt der Genüsse. Und da hat sich das Motto geradezu angeboten. Doch ernsthaft: Wir setzen damit ein Zeichen für unsere waidgerechte Jagd und für ein Lebensmittel, das regionaler, ökologischer und gesünder nicht sein könnte: Wildbret aus Bayern.

Ist die Nachfrage nach Wildbret gestiegen?

Vocke: Ja, durchaus. In Bayern kommen jährlich knapp 5.000 Tonnen auf den Markt – und zwar aus heimischen Landen. Früher war Wild als Festbraten dem Adel vorbehalten. Heute sind Wildgerichte vom Rehragout bis zum Hirschrücken auf den Speisekarten der Gasthäuser genauso beliebt wie bei den Mahlzeiten zu Hause. Wildbret eignet sich auch für die junge, moderne Küche, weil es viele Rezepte gibt, die einfach und schnell zuzubereiten sind. Und auch beim Grillen ist es eine hervorragende Alternative – wie etwa ein Steak vom Wildschwein.

Beim Schwarzwild ist die radioaktive Belastung jedoch nach wie vor hoch. Muss sich der Verbraucher Sorgen machen?

Vocke: Ganz klar nein. Auf den Markt kommt nur absolut unbedenkliche Ware. Es gibt kein Land in Europa, das flächendeckend so viele Radiocäsium-Messstellen aufgebaut hat wie Bayern.

Nun wird der Jagdverband in Kulmbach sicher nicht nur übers Essen reden. Es gibt ja durchaus Probleme. Nehmen wir nur den anhaltenden Konflikt zwischen Jagd und Forst, was die Abschusszahlen des Rehwilds betrifft.

Vocke: Das neue Vegetationsgutachten liegt seit etwa fünf Monaten vor. Und die Verbissschäden sind deutlich zurückgegangen. Selbstverständlich gibt es Reviere, in denen es nicht so gut läuft. Aber dort muss man fragen, liegt es an den Jägern oder den äußeren Umständen wie etwa starke Beunruhigung oder eine intensive Nutzung der Land- und Forstwirtschaft?

Die Grünen wollen sogar Zwangsmaßnahmen wie Bußgelder, wenn Abschusspläne nicht erfüllt werden.

Vocke: Zwang ist der völlig falsche Weg. Wir müssen die Ursachen erforschen und die Jäger motivieren.

Aber wie ist der Zustand der Wälder denn tatsächlich?

Vocke: Wir haben in Bayern mittlerweile eine Traumsituation. Wir haben bei der Tanne mit einem Verbiss der Leittriebe von 40 Prozent angefangen und liegen jetzt bei zwölf Prozent. Der Anteil der Laubbäume bei den jungen Pflanzen beträgt 60 bis 70 Prozent. Vertreter der Holzwirtschaft sagen bereits, dass wir wieder einmal am Markt vorbei produzieren und die Fichte als Bauholz künftig sogar aus anderen Ländern importieren müssen.

Und dennoch gibt es viele Forstleute, die sagen, der Rehwildabschuss reiche noch immer nicht aus.

Vocke: Es gibt forstliche Ayatollahs, die nach wie vor die reine Lehre predigen und glauben, nur was sie sagen ist richtig. Dieses Dogmatische ist typisch deutsch.

Nun hat sogar der Forstausschuss des Städtetags Treibjagden auf Rehwild, den Einsatz von Nachtzielgeräten und kürzere Schonzeiten vorgeschlagen.

Vocke: Da kann man sich nur wundern. Das widerspricht eindeutig dem Tierschutzgedanken und ist strafrechtlich verboten. Ich lehne das entschieden ab.

Täuscht der Eindruck, dass weniger Wild zu sehen ist?

Vocke: Nein. Durch den ständig erhöhten Jagddruck ist das Wild heute viel weniger erlebbar. Außerdem haben wir ganz andere Waldbilder mit einem hohen Laubholzanteil, in denen das Wild Deckung und Nahrung findet. Es ist geradezu ein Schlaraffenland, während das Reh als Feinschmecker auf den Feldern kaum noch Äsung findet. Früher waren die Wiesen im Mai eine einzige Kräuterweide. Heute wird das Gras sofort geschnitten und es kommt Gülle. Die Rehe gehen also gar nicht mehr raus.

Trotz aller Widrigkeiten ist die Jagd nach wie vor sehr beliebt. Auch immer mehr Frauen gehen inzwischen auf die Pirsch.

Vocke: Die Heimat hat wieder einen höheren Stellenwert. Die Sehnsucht, sich mit etwas identifizieren zu können, wächst. Der Bayerische Jagdverband hat derzeit knapp 50000 aktive Mitglieder. Rund zehn Prozent davon sind Frauen. Und auch der Anteil der jungen Jäger steigt ständig. Interview: Jörg Sigmund

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