Bergtouren bei Regen nicht streichen, aber anders planen
Einige Hüttenwirte merken den durchwachsenen Sommer, weil sie weniger Gäste haben. Dabei muss eine Bergtour nicht ausfallen, wenn Regen droht. Es ist eine Frage der Planung.
Zuhause sitzen und mit dem Ofenrohr ins Gebirge schauen - das muss bei Regen nicht sein. Auch wenn die Wandersaison dem Wetter entsprechend bislang durchwachsen war, können Bergfreunde auch bei drohendem Regen aufbrechen. Allerdings sollte hier die Tour vorab entsprechend ausgesucht werden, wie Thomas Bucher vom Deutschen Alpenverein (DAV) betont: "Erst den Wetterbericht einholen, dann planen."
Keine hohen Wanderziele bei unsicherem Wetter ansteuern
Ist das Wetter unsicher und droht Regen und/oder Gewitter sollte man keine hohen Ziele ansteuern. "Eine Almwanderung reicht da aus. Exponierte Passagen, wie Gebirgsgrat oder Gipfel würde ich dann meiden", rät der DAV-Sprecher. Bucher spricht auch aus eigener Erfahrung. Er sucht sich nämlich bei instabilem Wetter Touren aus, die er kennt. "Da weiß man auch, was auf einen zukommt." Sinnvoll sei auch immer eine Hütte als Anlaufstation.
Neulich erst ist er selbst bei Regen zur Tutzinger Hütte an der Benediktenwand gegangen. "Der Weg führte an einem Bach entlang und war nicht exponiert. Und auf der Hütte bin ich dann wunderbar eingekehrt." Das sei nämlich das Schöne am regnerischen Wetter. "Wenn man in die Hütte einkehrt, draußen regnet es, drinnen ist es gemütlich und es ist nicht viel los."
"Es fängt schon an zu herbsteln"
Am wichtigsten bei solch einem Wetter in den Bergen ist nicht nur die durchdachte Tour, sondern natürlich auch die Ausrüstung des Wanderers. "Regenschutz ist das allerwichtigste. Das heißt Regenjacke, Wechselklamotten, die im regendichten Rucksack auch trocken bleiben, und rutschfeste Schuhe mit einem guten Profil." Bucher weist zudem darauf hin, dass rutschfeste Sohlen in diesen Tagen auch bei trockenem Wetter wichtig sind. "Es fängt nämlich schon an zu herbsteln. In der Sonne ist es schön warm, im Schatten aber kühl." Dadurch gebe es einen Kondensationseffekt. "Im Schatten kann der Boden also feucht und rutschig sein. Das habe ich erst letzten Sonntag beobachtet."
Das bislang wechselhafte Wetter merken nicht nur die Wanderer, sondern auch die Hüttenwirte. Einige sagten Thomas Bucher im Gespräch, dass sie bislang weniger Gäste als sonst hatten. "Aber das ist noch keine Bilanz. Schließlich sind wir gerade mitten in der Saison und wir hoffen, dass ein guter Herbst kommt." Der DAV-Sprecher bleibt also positiv. Schließlich kann er Wanderungen auch bei weniger gutem Wetter genießen.
Die Bergsaison im Hochgebirge endet laut dem DAV-Sprecher in der Regel Mitte September, in den Vorbergen geht die Saison bis Mitte oder Ende Oktober. Infos unter www.alpenverein.de
Die Diskussion ist geschlossen.