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Bayern
10.10.2018

Biologe: "Viele der heimischen Fische sind in massiven Schwierigkeiten"

Die Äsche hat es im Freistaat schwer. Die Populationszahlen gehen immer weiter zurück.
Foto: Andreas Hartl, dpa

In Bayerns Flüssen und Seen gibt es immer weniger heimische Fische. Die Tiere leiden unter gestauten und zu heißen Gewässern. Das sind nicht die einzigen Probleme.

Die Äsche ist eigentlich ein sehr unscheinbares Tierchen. Bis auf eine große Rückenflosse, die ein bisschen wie eine Fahne wirkt, sieht der Fisch nicht besonders außergewöhnlich aus. Und trotzdem rückt er derzeit in den Fokus der Öffentlichkeit. Der Grund dafür: Der Äsche geht es überhaupt nicht gut. Die Zahl der Tiere nimmt in den bayerischen Gewässern immer mehr ab.

Nun ist die Äsche längst nicht der einzige Fisch, um den man sich im Freistaat Sorgen machen muss. „Viele der heimischen Fische sind in massiven Schwierigkeiten, darunter viele einstige Allerweltstarten wie eben Äsche, Barbe oder Nase“, sagt Jürgen Geist, Ordinarius am Lehrstuhl für Aquatische Systembiologie an der Technischen Universität München. Er hat mit seinem Team alle verfügbaren Fischdatensätze der vergangenen 30 Jahre, die zu den in Bayern gelegenen Abschnitten von Donau und Main vorlagen, analysiert. Dass die heimischen Fische weniger werden, ist dabei nicht die einzige Erkenntnis. Die andere ist die: Sogenannte Generalisten, also Arten, die mit einer Vielzahl an Umweltbedingungen zurecht kommen, haben sich deutlich vermehrt – darunter sind auch viele eingeschleppte Arten, zum Beispiel Grundeln aus dem Schwarzen Meer. Sie fahren quasi als blinde Passagiere mit dem Ballastwasser der Schiffe, das diese für eine stabile Lage aufnehmen müssen, wenn sie keine Ladung haben, in den Freistaat. Andere Arten wurden aktiv als Futterfische für Aquakulturen eingeschleppt. Geist kann diese Erkenntnis auch in Zahlen fassen: „Wenn man an der Donau bei Regensburg fischt, ist es so, dass von 100 Individuen mehr als 80 nichtheimische Fische sind.“ Ursachen für diese Entwicklung gibt es viele. Die entscheidende ist der Mensch. „Die Fließgewässer wurden ganz massiv verändert“, sagt Geist.

Viele Flüsse sind begradigt und gestaut worden - das macht den Fischen das Leben schwer

Betroffen sind vor allem Fische, die auf einen Kiesuntergrund angewiesen sind, um ihre Eier abzulegen – wie die Äsche, erklärt Patrick Türk vom Referat Arten- und Gewässerschutz des Landesfischereiverbandes Bayern. Viele Flüsse sind begradigt und gestaut worden, der Kies wird nicht mehr weitertransportiert, die Lücken zwischen den Steinchen, in die die Eier gelegt werden, verstopfen. Hinzu kommen Feinsedimente aus der Landwirtschaft, die sich ebenfalls in den Zwischenräumen ablagern.

Wie schlimm die Situation mittlerweile ist, das zeigt eine erschreckende Zahl: 90 Prozent der sogenannten strömungsliebenden, kieslaichenden Fische stehen Türk zufolge auf der bayrischen Roten Liste der gefährdeten Arten. „Also fast alle“, sagt Türk. „Gerade viele Flussfischarten, die im Alpenraum vorkommen, haben stark abgenommen.“

Neben den Eingriffen durch den Menschen ist in diesem Jahr noch ein erschwerender Faktor hinzugekommen, der vielen Fischen enorm zu schaffen gemacht hat: der heiße, trockene Sommer. Die Äsche etwa hat einen sehr großen Sauerstoffbedarf. Das Problem: Warmes Wasser nimmt Sauerstoff deutlich schlechter auf als kühles. Wenn ein Fluss dauerhaft zu warm ist, dann sinkt der Sauerstoffgehalt deutlich. „An der Isar in München hatten wir teilweise eine Wassertemperatur von 28 Grad. Das sind Situationen, wie sie sonst im Regenwald auftreten“, sagt Türk. Während das für viele Fische, etwa die Äsche, enorm stressig ist, profitieren andere Arten von den warmen Temperaturen, wie etwa der Wels. Auch viele eingeschleppte Arten kommen damit besser zurecht als die heimischen Fische.

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Angler ärgern sich, wenn sie immer weniger begehrte Fische, wie die Äschen, am Haken haben

Doch nicht nur der heiße Sommer lässt die Wassertemperaturen steigen. „Vielen Flüssen wird Wasser entnommen“, sagt Türk. „Und je weniger Wasser in einem Fluss ist, desto schneller erwärmt er sich.“ Hinzu kämen die vielen Stauseen. „Im Prinzip ist ein Stausee ja nichts anderes als ein abgesperrter Fluss“, sagt Türk. Und weil das Wasser dort lange verweile, habe es auch viel Zeit, sich aufzuwärmen.

Nun sei es aber nicht so, dass das Ökosystem untergehe, wenn die Zahl der heimischen Fische ab- und die der fremden Tiere zunehme, sagt Wissenschaftler Geist. „Es wird sich ein neues Gleichgewicht einstellen.“ Aber natürlich könne er es verstehen, dass sich Angler ärgern, wenn sie immer weniger begehrte Fische, wie die Äschen, am Haken haben. Aus wissenschaftlicher Sicht sei die Entwicklung aber sehr spannend, fährt er fort. Man könne nun untersuchen, wie sich neue Lebensgemeinschaften entwickeln, wie sich Fische begegnen, die sich vorher noch nie über den Weg geschwommen sind. Wichtig sei es, den Fokus nun verstärkt auf den Artenschutz zu legen und Defizite, etwa die strukturellen Veränderungen in Gewässern, anzugehen. Könnte das Fischen wie der Äsche noch helfen? Geist meint: „Wir sind optimistisch realistisch. Solange man noch einen Bestand hat, und wenn es auch nur wenige Fische sind, haben wir noch die Chance, zu reagieren.“

Im Ilsesee gibt es dank dem klaren Wassers eine reichhaltige Unterwasserwelt. Stolze 2,40 Meter lang und 85 Kilo schwer ist Stör „Igor“ der unter den Badegästen seine Runden dreht. Es gibt aber auch Hechte - der längste ist 1,60 Meter lang.
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