Bis auf das Gerippe abgemagert
34 Hunde aus Anwesen nahe Neuburg/Donau gerettet. Und dort vegetieren noch mehr Tiere
Der Anblick der erbarmungswürdigen Geschöpfe lässt auch dem hart gesottenen Betrachter die Augen feucht werden. 34 Hunde, teils bis auf die Knochen abgemagert, mit Geschwüren übersät oder auf verkrümmten Beinen torkelnd, sind seit Samstag im Neuburger Tierheim untergebracht. Sie wurden am Freitagabend aus einem Anwesen im Königsmooser Ortsteil Obermaxfeld gerettet. Dem Halter war die Hundemeute ganz offenbar völlig über den Kopf gewachsen. Weitere 40 bis 60 Tiere, die genaue Zahl konnte die Polizei nicht bestimmen, hausen noch dort.
Der Halter ist den Behörden einschlägig bekannt, Nachbarn beschwerten sich wegen übermäßiger Lärm- und Geruchsbelästigung aus der Tierhaltung. Die ganzen Dimensionen des Falls scheint aber niemand richtig eingeschätzt zu haben. Weil der Mann kein gewerblicher Züchter ist, hat es keine Kontrollen gegeben. Als er am Freitag versucht hatte, etwa zwei Dutzend Hunde in einem Lieferwagen ins Ausland zu bringen, erwirkte die Staatsanwaltschaft, dass sein Grundstück unter die Lupe genommen werden darf. Im Einsatz waren Beamte der Kripo Ingolstadt, Tierärzte, Vertreter des Landratsamtes und die Feuerwehr. Ein Fernsehteam von Stern TV, das offenbar der Tierschutzverband „Tierpfoten investigativ“ auf den Fall aufmerksam gemacht hatte, dokumentierte die Aktion mit Filmaufnahmen.
Auf dem Hof herrschen anscheinend derart desolate Zustände, dass sich eine Polizistin geweigert haben soll, das Wohnhaus zu betreten. Das ganze Gelände ist verwahrlost und vermüllt. Die Hunde hausen sowohl in Verschlägen als auch im Haus selbst. Zehn weitere Tiere, die laut Tierärzten in gesundheitlich bedenklichem Zustand waren, wurden aus dem Anwesen geholt und ebenfalls im Tierheim untergebracht. Am Montag werden Vertreter des Landratsamtes die Lage neu beurteilen. Die Behörden suchen händeringend nach weiteren Tierheimplätzen für die restlichen Hunde.
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