Bis zu 60 Zentimeter: Wetterdienst warnt vor starkem Schneefall
Der Winter hat die Region fest im Griff. Im Straßen- und Bahnverkehr blieb Dienstagfrüh das große Chaos zwar aus. Im Laufe des Tages sollen aber bis zu 60 Zentimeter Neuschnee fallen.
Der Winter läuft in der Region zur Hochform auf: Der Deutsche Wetterdienst (DWD) erwartet zwischen Dienstag und Mittwoch am Alpenrand große Mengen Neuschnee. Es gelten Unwetterwarnungen unter anderem für die Stadt München sowie die Landkreise Ostallgäu, Oberallgäu, Lindau, Landsberg am Lech, Fürstenfeldbruck und Weilheim-Schongau, Garmisch-Partenkirchen und Starnberg. Laut DWD können dort bis zu 40 Zentimeter Neuschnee in 24 Stunden fallen, in höheren Lagen sogar bis zu 60 Zentimeter.
Die Auswirkungen auf den Verkehr in Bayern blieben zunächst allerdings überschaubar. Bei der Deutschen Bahn in München sprach man am Dienstagvormittag lediglich von kleineren Verspätungen beim Zugverkehr aufgrund von Weichenstörungen. Das Schienennetz sei trotz des massiven Wintereinbruchs frei, so ein Sprecher.
Erst Plus, dann Minus: So geben Sie richtig Starthilfe
In Augsburg kam es am Vormittag vorübergehend zu Beeinträchtigungen bei der Straßenbahn-Linie 2, nachdem sich ein Räumfahrzeug im Gleisbett festgefahren hatte. Am Flughafen in München kam es zu Flugausfällen und Verspätungen. "Insgesamt ist die Lage nicht dramatisch. Wir hatten schon schlimmere Tage", sagte ein Sprecher. 45 Flüge mussten bis zum Mittag gestrichen werden.
Auch im Straßenverkehr blieb das große Chaos aus. Bei der Polizei in Augsburg wurden zwar mehr Blechunfälle als an normalen Tagen vermeldet, aber verletzt wurde niemand. "Wir sind positiv überrascht, wie gut sich die Autofahrer auf die winterlichen Straßenverhältnisse eingestellt g´haben", sagte ein Polizeisprecher am Nachmittag. Allerdings ist zwischen den Feiertagen auf den Straßen auch deutlich weniger los als sonst, so die Polizei. Auf der A7 bei Illertissen kam es vorübergehend zu Behinderungen, nachdem ein Sattelzug in die Leitplanke gerutscht war. Genau zehn Stunden später kam es an derselben Stelle, nur auf der Gegenfahrbahn in Richtung Süden, zu einem fast identischen Unfall: Diesmal hatte der Fahrer eines italienischen Sattelzuges im dichten Schneetreiben die Herrschaft über sein Fahrzeug verloren; das Führerhaus des Lkw knickte nach hinten um und der Lastwagen blockierte die Fahrbahn. Aus dem verunglückten Lastzug mussten rund dreihundert Liter Dieselkraftstoff ausgepumpt werden, da die Tanks durch den Unfall beschädigt waren. Der Fahrer wurde nach Erstversorgung durch den Notarzt mit einem Rettungswagen leicht verletzt ins Krankenhaus eingeliefert.
Der DWD rät Autofahrern, ihre Wagen im weiteren Verlauf des Tages besser stehen zu lassen. Straßen könnten unpassierbar werden, Bäume unter der Schneelast zusammenbrechen.
Eiszapfen beschädigen ICE-Frontscheibe - Fahrgäste müssen umsteigen
Herunterfallende Eiszapfen haben einen ICE getroffen und die rund 300 Fahrgäste des aus München kommenden Schnellzugs in Hessen zum Umsteigen gezwungen. Das Eis habe sich am Dienstag in der Nähe von Fulda in einem Tunnel gelöst und die Frontscheibe des Zuges 886 beschädigt, teilte die Deutsche Bahn mit und bestätigte einen Online-Bericht der Zeitung "B.Z.".
Der Zug habe auf seiner Fahrt nach Hamburg in dem nicht weit entfernten Betriebsbahnhof Kirchheim gestoppt. Dort seien die Reisenden in einen nachfolgenden ICE umgestiegen. "Sicherheit geht vor", sagte ein Bahn-Sprecher. Es sei zu einer Verzögerung von rund zwei Stunden gekommen.
An Silvester und Neujahr soll es etwas milder werden
Zur Wochenmitte hin soll sich das Wetter dann etwas beruhigen. Der Schneefall lässt laut DWD am Mittwoch nach, an Neujahr könne im Alpenvorland sogar öfter die Sonne scheinen. Auch soll es etwas milder werden - die zweistelligen Minuswerte, die ursprünglich mal für die Silvesternacht angesagt waren, bleiben in der Region wohl aus. drs, nos, dpa
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