Brand in Lok legt Zugverkehr in München drei Stunden lahm
Gut drei Stunden war der Bahnverkehr rund um den Münchner Hauptbahnhof wegen einer brennenden Lok lahmgelegt. Zehntausende Pendler waren betroffen.
Ein Brand in einem Intercity-Triebwagen hat am Montagmorgen den Bahnverkehr am Münchner Hauptbahnhof komplett lahmgelegt. Das Feuer brach kurz nach der Abfahrt des Zuges von München nach Berlin aus. Der Lokführer und ein Polizist wurden mit leichten Rauchgasvergiftungen ins Krankenhaus gebracht, so die Feuerwehr. Der Bahnverkehr zwischen dem Münchner Hauptbahnhof und dem ICE-Bahnhof in München-Pasing kam zwischen 7.50 Uhr und 11 Uhr völlig zum Erliegen.
"Aus Sicherheitsgründen musste der betroffene Bereich großräumig gesperrt werden", begründete die Bahn die Streckensperrung. Insgesamt waren Zehntausende davon betroffen.
Etwa drei Stunden nach dem Feuer wurden zunächst einige Regionalstrecken von München wieder freigegeben, die Fernverkehrsstrecken folgten knapp eine Stunde später. Die Deutsche Bahn rechnete aber noch bis in den Nachmittag hinein mit Verspätungen als Folge des Brandes. "So langsam normalisiert sich die Lage wieder", sagte eine Bahnsprecherin gegenüber AZ-Online am Mittag. Die S-Bahn fahre weitestgehend wieder normal, doch bei den Zügen kommt es noch zu Folgeverzögerungen.
Nach Informationen der Feuerwehr wurden die 230 Passagiere zunächst in den hinteren Teil des Zuges gebracht. Als der Brand unter Kontrolle war, wurden Zug und Lok getrennt. Die Waggons wurden in den Münchner Hauptbahnhof geschleppt, wo die Passagiere aussteigen konnten. Die Lok stand aber noch bis kurz vor 11 Uhr zwischen der Donnersberger Brücke und Hirschgarten und blockierte die Strecke, weil noch Nachlöscharbeiten notwendig waren. Brandursache war ein defekter Trafo. Schließlich wurde die Lok ins Ausbesserungswerk der Bahn geschleppt.
Weder Züge noch S-Bahnen konnten drei Stunden lang aus dem Hauptbahnhof rein- oder rausfahren. "Das ist gerade an der Stelle, wo wirklich die höchste Frequenz ist", erläuterte die Bahnsprecherin mit Blick auf das Nadelöhr vor der Ein- und Ausfahrt in den Kopfbahnhof. Insgesamt waren Zehntausende betroffen.
Überfüllte U-Bahnen und Trams
Wegen der Bahnstörungen sind viele auf U-Bahn oder die Tram umgestiegen. Die Folge: überfüllte Waggons und viele Pendler, die gar nicht mehr einsteigen konnten. Unmittelbar nach dem Ausbruch des Brandes hatte die Bahn noch eine Verspätung von zehn Minuten angegeben. Später war von einer kompletten Sperrung auf unbestimmte Zeit die Rede, die Fernzüge blieben im Münchner Hauptbahnhof stehen. Später kam es auch zu Zugausfällen.
Damit Fernreisende überhaupt von der bayerischen Landeshauptstadt losfahren konnten, richtete die Bahn einen Pendelverkehr vom Pasinger Bahnhof Richtung Stuttgart ein. Die Fahrgäste im Hauptbahnhof wurden aufgefordert, mit der Straßenbahn zunächst nach Pasing zu fahren und dort in die Züge einzusteigen.
Zusätzlich kam es dann in den Vormittagsstunden zu einem weiteren Zwischenfall in München: Im Ostbahnhof hatte ein Güterzug die Oberleitung heruntergerissen. Dadurch müssten weitere Züge umgeleitet werden, sagte ein Bahnsprecher. "Heute kommt einiges zusammen in München", meinte er. nos/dpa
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