CIA-Opfer El Masri muss am 14. Oktober wieder vor Gericht
CIA-Folteropfer Khaled El Masri kommt so schnell nicht frei - im Gegenteil. Am 14. Oktober muss er wieder vor Gericht. Er soll einen Gefängnis-Mitarbeiter geschlagen haben.
Nur noch wenige Tage sollte die Haft von Khaled El Masri in der Justizvollzugsanstalt Kempten dauern. Jetzt ist klar: Mit der Entlassung wird es vorerst nichts. Weil El Masri im Gefängnis ausgerastet und unter anderem auf einen Justizvollzugsbeamten losgegangen sein soll, muss er im Anschluss an seine am 10. Oktober endende Haftstrafe sofort in Untersuchungshaft.
Die Staatsanwaltschaft Kempten hat Anklage gegen den Deutsch-Libanesen wegen Beleidigung, Körperverletzung und Bedrohung erhoben. Dem Deutsch-Libanesen wird nun am 14. Oktober der Prozess gemacht.
El Masri , der zuletzt in Senden bei Neu-Ulm wohnte, sitzt derzeit wegen seines brutalen Angriffs auf den Neu-Ulmer Oberbürgermeister Gerold Noerenberg im Gefängnis.
El Masri: Vom Geheimdienst verschleppt
Da El Masris Haft im Oktober enden sollte und Fluchtgefahr bestanden habe, beantragte die Anklagebehörde Haftbefehl. Das Amtsgericht Kempten habe die Anklage zugelassen, der Haftbefehl wurde erlassen.
El Masri war 2004 vom US-Geheimdienst wegen Terrorverdachts verschleppt und gefoltert worden und gilt seitdem als traumatisiert. In der Folge wurde er unter anderem wegen Brandstiftung und Körperverletzung aktenkundig. Im März 2010 wurde er vom Landgericht Memmingen wegen gefährlicher Körperverletzung zu zwei Jahren Haft verurteilt. Er hatte 2009 den Neu-Ulmer Oberbürgermeister Gerold Noerenberg (CSU) in dessen Dienstzimmer angegriffen und erheblich verletzt.
Im Juli 2010 verpasste er dann im Gefängnis in Kempten einem Bediensteten einen heftigen Schlag ins Gesicht, sodass der Mann fünf Wochen lang dienstunfähig war. Dafür wurde er zu weiteren vier Monaten Haft verurteilt. (mit dpa)
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