CSU räumt auf einen Schlag alles ab
Die CSU ist eine durch und durch erstaunliche Partei. Da wird wochenlang gestritten wie bei den Kesselflickern - und dann wird auf einen Schlag alles abgeräumt.
Horst Seehofer macht den Weg für Söder als Ministerpräsident frei und wirft sich zum Ende seiner politischen Karriere noch einmal ins Berliner Getümmel. Markus Söder gibt sich in der Stunde seines Triumphes demütig und staatsmännisch. Ilse Aigner und Joachim Herrmann stellen ihre eigenen Ambitionen zurück.
Machtkampf in der CSU: Herrmann ist der tragische Held
Der tragische Held des Tages ist ohne Zweifel der bayerische Innenminister. Joachim Herrmann ist Verlierer in diesem Politspektakel, weil er jetzt weder Bundesinnenminister noch bayerischer Ministerpräsident wird. Er ist aber auch Sieger, weil er durch sein Nachgeben den vielleicht größten Beitrag von allen zur neu gefundenen Geschlossenheit der CSU geleistet hat. Wäre er gegen Söder angetreten, dann hätte es in geheimer Abstimmung kein 100-Prozent-Ergebnis für Söder gegeben. Hätte nur ein Viertel der Landtagsabgeordneten für Herrmann gestimmt, wäre die CSU mit einer schweren Hypothek in den Landtagswahlkampf 2018 gezogen.
Schwer genug wird es für die CSU aber auch so. Die für Söder spannendste Frage wird sein, wie hoch seine Partei die Messlatte legt. Beim Ergebnis der letzten Landtagswahl 2013? Da holte Seehofer mit 47,7 Prozent der Stimmen die absolute Mehrheit der Sitze im Landtag zurück. Beim CSU-Ergebnis bei der Bundestagswahl 2017? Da holte die CSU in Bayern nur noch 38,8 Prozent? Oder gar bei den jüngsten Umfrageergebnissen, die noch schlechter sind?
Eines steht fest: Wenn Söder die Erwartungen der Partei nicht erfüllt, dann wird das Machtkampf-Spektakel schon im Herbst kommenden Jahres wieder von vorne beginnen.
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Die aktuellen Infos zum Tag der Entscheidung gibt es hier in unserem News-Blog.
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Hier lesen Sie ein Porträt zu Markus Söder.
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Die Diskussion ist geschlossen.
Eine solonisch-salomonische Lösung die so zu erwarten war. Da diese Lösung mehrheitsfähig ist wird es auch wieder ruhiger werden
Und bitte keine Tränen um Herrmann weinern: für höhere Weihen gegenüber denen die er momentan besitzt, wäre er nicht unbedingt geeignet. Innenminister eines Bundeslandes -> das ist doch auch schon was.
So manche Kommentare dieser Zeitung sind entwaffnend naiv oder sagen wir einfach :lustig.
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Bitte, wer räumt was ab? Die CSU hat also ihren desaströsen internen Kampf beendet und Tabula Rasa gemacht? Sie hat ihren Willen Kundgetan, in offener Abstimmung. Soso.
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Lieber Herr Bachmeier, das glauben sie wohl selber nicht. Ruhe im Karton?
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Und Seehofer als Getümmel-Held in Berlin? Mir wäre neu, dass es der vom Sockel gestürzten (und mit Recht kann man sagen: auch von Seehofer vom Sockel gestoßenen) amtierenden Kanzlerin gelungen wäre, eine neue Regierung zu installieren.
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Nein, von einer solchen sind wir meilenweit entfernt. Aber es ist schön, dass die AZ so tut, als ob. Und bereits beginnt, die neue Ministerliste zu diktieren.
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Und dem Bürger Wähler suggeriert, er könne jetzt wieder voller Vertrauen auf die bayerische Schwarze Partei setzen.
SPD und CDU steht dieser schmerzhafte Prozess erst noch bevor.
Konnte die Tränen der Rührung und des Mitgefühls mit den leidenden aber unglaublich erfolgreichen Glyphosat- und Ausländermaut-Freunden nur mit Müh und Not unterdücken und sehe mit froher Erwartung dem Urteil der Wähler über eine derart segensreiche Politik und ein paar weiteren unterhaltsamen Raufereien in diesem Sinne entgegen . . .
Komödianten- und Intrigantenstadl pur.
Da gehören Fingerhakeln und Raufereien ebenso dazu wie die Prise Schmalzler!
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Süss, wie unser geliebtes Heimatblättchen immer mehr versucht den Merkur und gar noch den Bayernkurier zu toppen.
Der bayrische Schwabe muss einfach wissen, dass alle Wohltaten von der CSU kommen, mitsamt der christlichen Nächstenliebe, besonders im Umgang untereinander treffend studierbar.
Diese presseinduzierten Antipathien sind bestimmt nicht so hoch wie allgemein angenommen. Die Zukuft wirds zeigen. Die werden sich vor der Landtagswahl hüten einen größeren Streit vom Zaun zu brechen. Da geht es in andereen Partein ganz anders zu.