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NSU-Prozess
12.06.2013

Carsten S. erzählt unter Tränen über bislang unbekanntes Attentat

Der Angeklagte Carsten S. sitzt im Gerichtssaal in München (Bayern) und verbirgt sein Gesicht hinter einer Kapuze.
Foto: Tobias Hase dpa

Carsten S. räumt im NSU-Prozess mit seiner Vergangenheit auf - unter Tränen. Und er rückte mit einer Vermutung heraus. Es geht um einen weiteren Anschlag.

Carsten S., Angeklagter im NSU-Prozess in München, räumt vor Gericht mit seiner Vergangenheit auf.  Im Prozess äußerte Carsten S. die Vermutung, dass die Neonazi-Terrorzelle ein weiteres bisher unbekanntes Attentat in Nürnberg geplant hat.

Die mutmaßlichen NSU-Terroristen Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt hätten ihm bei einem Treffen in Chemnitz erzählt, sie hätten "in Nürnberg in irgendeinem Laden eine Taschenlampe hingestellt", sagte Carsten S. am Dienstag vor dem Oberlandesgericht München. Später habe er gedacht: "Es gab wahrscheinlich früher einen versuchten Anschlag."

Parallelen mit Anschlag in Nürnberg

Wie die Zeitschrift "Stern" auf ihrer Internetseite berichtet, gibt es Parallelen zu einem bisher nicht mit dem "Nationalsozialistischen Untergrund" (NSU) in Zusammenhang gebrachten Rohrbombenanschlag in Nürnberg 1999: Tatsächlich sei dort eine Bombe in einer Gaststätte eines türkischen Betreibers explodiert, berichtet das Blatt unter Berufung auf einen Artikel aus den "Nürnberger Nachrichten" von 1999.

Taschenlampe explodiert

Ein Helfer des Betreibers habe beim Toilettenputzen am 24. Juni 1999 einen etwa 30 Zentimeter langen Gegenstand entdeckt, der wie eine "Taschenlampe" ausgesehen habe. Der 18-Jährige habe versucht, sie anzuknipsen - dann sei sie explodiert. Das Opfer habe Verbrennungen erlitten. Hinweise auf einen "ausländerfeindlichen Hintergrund" habe es nicht gegeben. "Wir werden dieser Sache auf jeden Fall nachgehen", sagte Bundesanwalt Herbert Diemer nach der Verhandlung. Im Ermittlungsverfahren habe S. keine Angaben hierzu gemacht.

Carsten S. erzählt unter Tränen über bislang unbekanntes Attentat
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Auftakt zum NSU-Prozess
Foto: Karl-josef Hildenbrand

Carsten S. sagte, er habe zunächst nicht gewusst, was Böhnhardt und Mundlos mit ihrer Andeutung meinten. "Dann kam Frau Zschäpe, und sie sagten "psst", damit Frau Zschäpe das nicht mitbekommt." Zuhause sei ihm der Gedanke gekommen, dass Böhnhardt und Mundlos in eine Taschenlampe Sprengstoff eingebaut haben könnten.

Aussagen von Carsten S. könnten Zschäpe entlasten

Die Aussagen des 33-Jährigen könnten die Hauptangeklagte Beate Zschäpe entlasten - demnach war sie möglicherweise nicht so stark in die Mordpläne eingeweiht wie von der Anklage angenommen. Denkbar wäre aber auch, dass sie zwar alles wusste, aber nicht mitbekommen sollte, dass Böhnhardt und Mundlos anderen davon erzählten. Die Bundesanwaltschaft wirft Zschäpe Mittäterschaft bei allen Verbrechen der Neonazi-Terrorzelle NSU vor, darunter zehn Morde.

Den Mitangeklagten Ralf Wohlleben belastete S. hingegen noch stärker als bisher. Nach einer Schlägerei habe Wohlleben berichtet, er sei einem Gegner "auf dem Gesicht rumgesprungen". Der frühere NPD-Funktionär habe ihm zudem erzählt, dass Böhnhardt und Mundlos jemanden angeschossen hätten, sagte Carsten S. weiter. Er habe sich gedacht: Hoffentlich nicht mit der Waffe, die er beschafft hatte.

Beate Zschäpe: Die 38-Jährige tauchte 1998 gemeinsam mit Uwe Mundlos (links, Foto vermutlich von 2004) und Uwe Böhnhardt unter, um der drohenden Festnahme zu entgehen. Die drei Neonazis aus dem thüringischen Jena gründeten eine Terrorgruppe und nannten sich spätestens ab 2001 Nationalsozialistischer Untergrund (NSU).
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Die Angeklagten im NSU-Prozess
Foto: BKA, dpa

Mittelsmann zwischen Wohlleben und NSU-Trio

Wohlleben und Carsten S. sind wegen Beihilfe zu neun Morden angeklagt. Carsten S. war nach eigenen Aussagen Mittelsmann zwischen Wohlleben und dem untergetauchten NSU-Trio; er hatte die Pistole mit Schalldämpfer besorgt, mit der vermutlich neun Geschäftsleute ausländischer Herkunft ermordet wurden. Der 33-jährige Sozialpädagoge ist seit langem aus der Neonazi-Szene ausgestiegen. "Ich habe keine andere Wahl, ich will reinen Tisch machen, es geht nicht anders."

Am Vormittag hatte die Bundesanwaltschaft auf Anfragen der Nebenkläger erläutert, dass insgesamt rund 500 Menschen aus dem dem möglichen Umfeld der Terrorzelle NSU überprüft wurden. Die Anklagebehörde hatte den Prozessbeteiligten bislang nur eine Liste von 129 Personen aus dem Umfeld vorgelegt. Es handele sich bei den neuen Akten um sogenannte Spurenakten, die für das Verfahren "null Bedeutung" hätten, sagte Bundesanwalt Diemer. Die Akten könnten jedoch bei der Bundesanwaltschaft eingesehen werden. "Wir haben nichts zu verheimlichen."

Im NSU-Prozess vor dem Münchner Oberlandesgericht soll heute (Mittwoch/09.30) der Angeklagte Carsten S. weiter vernommen werden.

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