DNA-Abgleich negativ: Toter Waffennarr war nicht der Isarmörder
Der 32-Jährige, der sich Mitte April im Münchner Glockenbachviertel erschossen hat, ist nicht der Isarmörder. Das hat laut Polizei ein Abgleich von DNA-Proben ergeben.
Fast sah es so aus, als könnte in den rätselhaften Isarmord in München doch noch neue Bewegung kommen. Am Mittwoch jedoch steht fest: Der 32-jährige Waffennarr, der sich vergangenen Woche in seiner Wohnung im Glockenbachviertel erschossen hat, ist nicht der Mörder von Domenico L.. Wie die Polizei mitteilte, hat das ein DNA-Abgleich ergeben. "Hierbei wurde eindeutig festgestellt, dass es sich bei der aufgefundenen Person nicht um den gesuchten Täter handelt", heißt es in einer Mitteilung der Polizei.
Dort hatte es nach knapp einem Jahr vergeblicher Ermittlungen zuletzt nochmal neue Hoffnung auf einen Durchbruch in dem Fall gegeben. "Jetzt haben wir jemanden, der in der Nähe gewohnt hat, anscheinend einen Hang zu Messern hatte und grob auch wohl vom äußerlichen Erscheinungsbild in die Beschreibung passt", sagte Polizeisprecher Wolfgang Behr am Dienstag. Die Freundin des Opfers hatte damals den Mann beschrieben, der ihren Freund tötete - allerdings war sie ein Stück entfernt und es war Nacht.
Die Polizisten hörten Zisch- und Knallgeräusche
Der Waffenbesitzer hatte sich vor einer Woche erschossen, als die Polizei vor seiner Wohnung stand. Die Beamten wollten Pistolen sicherstellen, nachdem die waffenrechtliche Erlaubnis des 32-Jährigen mit dem Austritt aus einem Schützenverein widerrufen worden war. Als die Polizisten Zisch- und Knallgeräusche hörten und Rauch sahen, drangen sie in die Wohnung ein. Dort fanden die Leiche des Mannes.
In der Wohnung brannten an drei Stellen Leuchtfackeln, die an Kunststoffkanistern mit brennbarer Flüssigkeit angebracht waren. Außerdem entdeckten die Polizisten zahlreiche Messer, zwei Pistolen mit etwa 1000 Schuss Munition, zehn Kanister mit brandfördernden Flüssigkeiten - sieben davon waren mit Zündvorrichtungen versehen -, Softairwaffen und zwei Gaspistolen. Das Haus war zur Sicherheit geräumt worden.
Neue Spur zum Isarmörder zerschlägt sich
Domenico L. war am Abend des 28. Mai 2013 mit seiner Verlobten mit Fahrrädern an der Isar unterwegs gewesen, als sie von einem Unbekannten angespuckt wurden. Als der 31-jährige Italiener den Mann zur Rede stellen wollte, stach dieser unvermittelt auf ihn ein. Domenico L. starb sofort. Der Täter verletzte sich bei dem Angriff offenbar selbst. Am Tatort wurden DNA-Spuren gefunden. drs, dpa
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