Darf der Allgäu-Airport expandieren? Gericht entscheidet über Klage
Der Bund Naturschutz kritisiert: Beim Ausbau des Allgäu-Airport habe man sich nicht mit dem Klimaschutz beschäftigt. Es ist nicht die einzige Streitfrage. Entschieden wird am 27. Mai.
Der Bund Naturschutz (BN) wehrt sich gegen einen Ausbau des Memminger Flughafens: Die Genehmigungsbehörde habe sich mit dem Klimaschutz überhaupt nicht auseinandergesetzt, moniert der BN. Und eine Bürgerinitiative steht auf dem Standpunkt, dass es für einen Airport-Ausbau gar keinen Bedarf gibt. Der BN gehört zu den Klägern gegen das Vorhaben des Flughafens. Der Prozess vor dem Bayerischen Verwaltungsgerichtshof beginnt am 27. Mai.
Das Luftamt als Genehmigungsbehörde hatte entschieden, dass verspätete Starts bis 23 Uhr und Landungen in Einzelfällen bis 23.30 Uhr möglich sind. „Es wäre zwingend nötig gewesen, sich bei diesem Beschluss auch mit dem Klimaschutz zu beschäftigen“, sagt BN-Regionalreferent Thomas Frey. Da dies nicht geschehen sei, hält er die Genehmigung für „rechtlich nicht haltbar“.
Zu den Ausbau-Plänen des Airports gehört auch die Verbreiterung der Start- und Landebahn. Aus Sicherheitsgründen sei dies nicht zwingend notwendig, sagt Dieter Buchberger, Vorsitzender der Initiative „Bürger gegen Fluglärm“. Hier gehe es darum, einen Wunsch der Fluggesellschaft Ryanair zu erfüllen.
Wird es 2025 wirklich 2,8 Millionen Passagiere geben?
Buchbergers Kritik richtet sich auch gegen ein Gutachten, wonach der Airport bis 2025 ein Potenzial von 2,8 Millionen Passagieren hat. Zum Vergleich: Heuer rechnet der Flughafen mit 860 000 Fluggästen. Die Richtigkeit des Gutachtens ziehe er in Zweifel, sagt Buchberger. hku
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